Gelsenkirchen. 2,2 Millionen Euro Fördermittel kassiert Gelsendienste für den Kauf von drei Wasserstoff-Lkw. Die Müllfahrzeuge sollen 2023 im Einsatz sein.

Die Mobilitätswende läuft auch bei Gelsendienste. Elektro-Kehrmaschinen gehören seit 2019 zum Fuhrpark, auch ein Teil der Pkw-Flotte fährt hybrid oder rein elektrisch. Der Versuch, einen Hybrid-Müllwagen einzusetzen, scheiterte allerdings im Praxistest. Nun stehen die Zeichen auf Wasserstoff: Gelsendienste beschafft drei Abfallsammelfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzelle. Der Kauf wird mit 2,2 Millionen Euro gefördert.

Gelsenkirchener erproben klimafreundliche Antriebstechnik

Voraussichtlich ab Anfang kommenden Jahres werden bei der Abfallentsorgung in Gelsenkirchen erstmals Sammelfahrzeuge mit Brennstoffzellentechnik im Einsatz sein. Nach dem Eingang von zwei Förderbescheiden hat Gelsendienste die Lieferung von drei der mit Wasserstoff angetriebenen Lkw in Auftrag gegeben. „Wir freuen uns, mit den Wasserstoff-Lkw bald auch im Bereich der großen und schweren Nutzfahrzeuge klimafreundliche Antriebstechniken einsetzen zu können“, sagt Gelsendienste Betriebsleiter Daniel Paulus. „Statt Schadstoffe wie Kohlendioxid oder Feinstaub stoßen die Brennstoffzellen-Fahrzeuge lediglich Wasserdampf aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie im Betrieb deutlich leiser sind als Lkw mit Verbrennungsmotor.“

Gelsendienste will drei herkömmliche Diesel-Lkw ersetzen

Leiser und umweltfreundlicher im Betrieb sollte auch ein Fahrzeug des Herstellers Faun sein, das Gelsendienste bereits 2017 einem mehrwöchigen Praxistest unterzog. Doch der Dreiachser „Variopress Dualpower“, der seine Kraft zum Verdichten des Abfalls sowie die Leerung der Tonnen aus dem bordeigenen Stromaggregat zog, erwies sich im Arbeitsalltag als zu schwach.

Mit den Wasserstoff-Fahrzeugen sollen nun bei Gelsendienste drei herkömmliche Diesel-Lkw ersetzt werden. Durch die Millionen-Förderung aus Bundes- und Landesmitteln fallen bei der Beschaffung keine Mehrkosten im Vergleich mit konventionellen Fahrzeugen an.

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Insgesamt sind bei Gelsendienste für die Sammlung von Rest- und Bioabfall, Altpapier und Sperrmüll rund 30 Fahrzeuge im Einsatz. Im Pkw-Bereich liegt der Elektro-Anteil mittlerweile schon bei mehr als 50 Prozent. Auch bei den kleineren Nutzfahrzeugen und Arbeitsmaschinen sind zahlreiche elektrisch angetriebene Geräte im Einsatz, darunter Transporter, Kehrmaschinen und Gabelstapler.