Gelsenkirchen-Ückendorf. Privat-Dozent Mansur Duran leitet die Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie am Marienhospital Gelsenkirchen. Er hilft, das Blut im Fluss zu halten.

Das Team der Klinik für Chirurgie um Chefarzt Dr. Andreas Raffel am Marienhospital Gelsenkirchen hat Zuwachs bekommen. Privat-Dozent Dr. Mansur Duran hat seinen Dienst als Leitender Arzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie im Haus angetreten. Er ist Experte für Erkrankungen der Blutgefäße, seine besonderen Kernkompetenzen und Schwerpunkte sieht der 47-jährige in der komplexen Arterienchirurgie und der endovaskulären (das Innere von Gefäßen betreffend) Chirurgie, für Duran eine wichtige Säule der modernen Gefäßchirurgie. In dem Bereich bietet das Team um Duran sowohl konservative als auch operative Therapieoptionen an.

Aussackungen der Gefäße können lebensbedrohlich sein

Blut sorgt dafür, dass Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen des menschlichen Körpers transportiert werden. Wenn dieser Transport nicht mehr zuverlässig gesichert ist – zum Beispiel weil ein Blutgefäß durch ein Gerinnsel verengt oder verschlossen ist – kann es zu dramatischen Erkrankungen kommen, wie Durchblutungsstörungen der Beine (Schaufensterkrankheit) oder eine Erweiterung der großen Brust- und Bauchschlagader bis hin zum Aortenaneurysma. Beim Aneurysma handelt es sich um eine Aussackung, bei der die Gefäßwände sehr dünn sind. Bleibt so eine Aussackung unentdeckt und platzt, kann dies sogar zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Eine rechtzeitige Diagnose und Therapie durch den Gefäßchirurgen kann hier Schlimmeres verhindern.

Maßgeschneiderte Stütze muss auf Anhieb passen und sitzen

Mansur Duran ist heute ein Experte auf dem Gebiet der Stent- und Stentgraft-Implantation in erkrankten Arterien. Dabei werden ein stabilisierendes Drahtgeflecht in Verbindung mit einem künstlichen Blutgefäß aus Kunststoff eingesetzt. Stellt sich im Falle einer Aneurysma-Diagnose nach einer gründlichen Untersuchung heraus, dass eine Operation unumgänglich ist, erfolgt eine exakte radiologische Vermessung des Defektes. Nach den erhaltenen Daten entsteht ein maßgeschneidertes Therapiekonzept mit passendem Stent oder Stentgraft. Er muss das Aneurysma perfekt überdecken und sehr exakt eingefügt werden, ganz besonders dann, wenn es an einer Stelle mit einer Abzweigung in ein anderes Gefäß implantiert werden muss.

Das ist Millimeterarbeit“, so Dr. Duran. „Bei der Implantation muss der operierende Chirurg die winzigen Kennzeichnungen beachten, die auf der Prothese zur Orientierung angebracht sind, damit er sie genau richtig platziert und entfaltet. Ist sie einmal entfaltet, kann sie nicht mehr verrückt werden. Der erste Versuch muss sitzen!“ Der Stentgraft verbindet sich sofort mit der Innenwand des Blutgefäßes. Für die Operation legen die Gefäßchirurgen in der Regel einen minimal-invasiven Zugang in der Leiste oder im Arm an. Dieses Verfahren schont die Patienten und unterstützt den Heilungsprozess. Je nach den individuellen körperlichen Voraussetzungen können sie jedoch auch offen chirurgisch operieren oder  - falls notwendig – sogar während des Operierens umsteigen.