Gelsenkirchen. Was verdienen die Top-Manager der Stadt Gelsenkirchen, wie viel die Oberbürgermeisterin oder Polizeipräsidentin? Der Überblick über die Gehälter:
Auf 23,45 Millionen Euro sollen sich die Bezüge von Deutschlands bestbezahltem Manager 2018 summiert haben. Die Rede ist vom ehemaligen Beiersdorf-Vorstandsvorsitzendem Stefan Heinrich. So viel Geld streichen die Manager der städtischen Unternehmen in Gelsenkirchen bei Weitem nicht ein, aber ein auskömmliches Leben lässt sich als Geschäftsführer im Auftrag der Stadt Gelsenkirchen gleichwohl finanzieren.
Natürlich lässt sich nicht jeder gerne ins Portemonnaie schauen. Die Geschäftsführer der städtischen Tochtergesellschaften haben da allerdings keine Wahl. Denn jedes Jahr legt die Stadt ihren Beteiligungsbericht vor und die Gehälter ihres Spitzenpersonals offen, zuletzt für das Jahr 2018. Wer verdient wie viel?
So viel bekommt der Sparkassenvorstand
Weit oben auf der Liste steht traditionell der Sparkassenvorstand, das ist auch diesmal nicht anders. Zusammen knackt der dreiköpfige Vorstand der Sparkasse Gelsenkirchen die Millionen-Marke. So erhielt der Vorstandsvorsitzende Bernhard Lukas allein 397.300 Euro an Bezügen, Stephanie Olbering (340.300) und Michael Klotz (327.400 Euro) – macht zusammen: 1.065.000 Euro. Zum Vergleich: Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel bekam im selben Jahr 351.552 Euro.
Der damals noch dreiköpfige Vorstand der Bogestra, an der die Stadt Gelsenkirchen mit insgesamt 49,12 Prozent beteiligt ist, kommt in Summe auf rund 840.000 Euro, die sich laut Beteiligungsbericht wie folgt aufschlüsseln lassen: Gisbert Schlotzhauer bekam bis zu seinem Ausscheiden Ende April 2019 293.293 Euro, Andreas Kerber 305.601 Euro und Jörg Filter 250.355 Euro, aber auch Martin Schmidt von der Vestischen kann mit 236.485,82 Euro da noch recht gut mithalten.
So viel verdient der Stadtwerke-Chef in Gelsenkirchen
Was Ulrich Köllmann als Chef der Stadtwerke verdient hat, bis er im Frühjahr 2021 sein Amt an Harald Förster abgeben musste, wurde nie veröffentlicht. Grund ist nach Angaben der Stadt schlicht, dass dies seinerzeit so verhandelt worden war. Bei Neuverträgen wird das aber nicht mehr akzeptiert und transparent berichtet. Und so stehen bei Harald Förster 39.000 Euro Jahresgehalt und 60.000 Euro zusätzlich jedes Jahr für Pensionsrücklagen, die sich der Stadtwerke-Chef hätte auch auszahlen lassen können.
Förster führt außerdem seit über zwölf Jahren das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt Gelsenkirchen, die GGW, die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH, wofür er zuletzt 231.705,45 Jahresgehalt bekam.
Gelsenwasser-Geschäftsführer verdienen mehr als alle anderen
Henning R. Deters und Dirk Waider, die Top-Manager der Gelsenkirchener Gelsenwasser AG, stellen mit 742.090,21 Euro und 557.018,39 Euro Jahresgehalt viele Entscheider in Gelsenkirchen aber in den Schatten.
Der 2020 nach Essen gewechselte Ulrich Husemann bekam an der Spitze des Entsorgers Gelsendienste noch 163.000 Euro. Sein Nachfolger im Amt ist Daniel Paulus. Aktuelle Angaben zu seinem Gehalt sind noch nicht veröffentlicht.
Tobias Werner als Geschäftsführer des hoch angesehenen Musiktheaters im Revier (MiR) bekommt 126.836,46 Euro. Was MiR-Intendant Michael Schulz und Generalmusikdirektor Rasmus Baumann als ranghöhere Entscheider bekommen, ist im Beteiligungsbericht nicht aufgeführt.
Oberbürgermeisterin Karin Welgeerhält ein jährliches Grundgehalt in der Klasse B 10 von rund 165.000 Euro. Die anderen Dezernenten erhalten zwischen 116.000 und 120.000 Euro im Jahr.
Feuerwehrchef Michael Axinger wird nach Besoldungsgruppe A 16 bezahlt, PolizeipräsidentinBritta Zur mit B 2. Macht im Jahr rund 72.400 Euro für den Referatsleiter der Feuerwehr und für die Behördenchefin 95.500 Euro im Jahr.
Helga Sander erhielt als Geschäftsführerin der Stadterneuerungsgesellschaft 71.274,28 Euro. Werner Löwer, Chef der Verkehrsgesellschaft, erhielt 68.435,10 Euro. Mit 103.800 Euro ist das Jahresgehalt von Wolfgang Jung, dem Geschäftsführer des Wissenschaftsparks, datiert.
* Weitere Einkünfte für Aufsichtsrats-Tätigkeiten etwa, sind bei allen aufgezählten nicht berücksichtigt – ebenso wenig wie Rücklagen für Pensionen.