Gelsenkirchen-Feldmark. Brandstiftung im Revierpark Gelsenkirchen: Der Kiosk neben der Minigolf-Anlage wurde im Januar abgefackelt. Wie es dort jetzt weitergeht.
Schaden wurde doch schon genug angerichtet. Und jetzt kommt auch noch Spott hinzu: „100.000 Belohnung“ wurde auf die Wand des abgebrannten Kiosks neben der Minigolf-Anlage im Revierpark Nienhausen geschmiert - und nicht mal wurde sich die Mühe gemacht, ein Eurozeichen zu ergänzen. Gemeint ist wohl die angebliche Belohnung fürs Aufspüren der Person, die den Container in Brand gesetzt hat. Ein schlechter Scherz. Und offenbar wieder einer dieser Jugendstreiche. Andreas Reimann, Pächter des Kaffee-Büdchens und der Minigolf-Anlage, kennt sie zu Genüge. „Das ist hier teils wie im Wilden Westen“, sagt er.
Polizei Gelsenkirchen ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung
Eine ausgeartete Dummheit gelangweilter Jugendlicher vermutet Reimann auch hinter dem Brand vor einem Monat. „Ich konnte mehrere Nächte nicht schlafen, nachdem es passiert war“, erzählt er. Was genau passiert ist, an jenem Abend am 21. Januar, kann die Polizei weiterhin nicht sagen. Ermittelt wurde wegen vorsätzlicher Brandstiftung - bislang erfolglos. „Der Vorgang liegt nun bei der Staatsanwaltschaft zur weiteren Bearbeitung", heißt es aus der Pressestelle.
Wie hoch der Schaden wirklich ist, wird derzeit ermittelt, ein Gutachter habe sich der Sache angenommen, wie Parkleiter Franz Dümenil von der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sagt. Bilder, die Minigolf- und Kiosk-Betreiber Reimann mit seinem Handy aufgenommen hat, zeigen das Ausmaß der Zerstörung aber deutlich: Von der Fritteuse bis zum Lebensmittelvorrat - alles fiel dem Feuer zum Opfer. „Es ist eine Katastrophe“, sagt Reimann. „Man kann das hier alles nur noch abreißen.“
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Abgebrannte Bude im Revierpark: „Warum nur kommt jemandem so etwas in den Sinn?“
Einen Schock hat der Brand auch bei WAZ-Leserin Susanne Fischer hinterlassen, die den Park regelmäßig besucht. Für sie völlig unverständlich: Warum nur komme es jemandem in den Sinn, etwas mutwillig zu zerstören, was vielen, die im Park einen Kaffee trinken, eine Runde Minigolf spielen, Kontakte pflegen, eine solche Freude bereitet habe? „Es trifft gerade die, die gerne und aus gutem Grund im Freien sind, ein bisschen Lebensfreude haben möchten – und vermutlich auch keine Lizenz zum Gelddrucken haben“, schreibt uns Fischer.
Ob Andreas Reimann Hilfe gebrauchen könne, „ein paar starke Jungs und Mädels, die mit anpacken“, fragt Fischer. „Sehr nett, dass solche Angebote kommen“, sagt Reimann - aber aktuell warte er einfach darauf, dass der RVR für Ersatz sorgt.
Minigolfen soll trotz Brand im Gelsenkirchener Revierpark möglich sein
Und das soll wohl auch passieren. Franz Dümenil: „Wir sind dabei, uns um eine Ersatzbeschaffung zu bemühen.“ Aber auch hier schlägt mal wieder die Corona-Krise mit all ihren Folgen zu. „Container sind gerade rar“, sagt Dümenil – und verweist auf Lieferschwierigkeiten bei gleichzeitiger hoher Nachfrage, etwa durch Corona-Schnelltestanbieter, die ja ebenfalls häufig in Containern testen. Dümenils Hoffnung ist dennoch, dass in einem Monat auch wieder direkt an der Minigolf-Anlage ein Käffchen getrunken werden kann.
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Immerhin hat Pächter Andreas Reimann bis dahin Ausweichmöglichkeiten. Direkt gegenüber von dem Minigolf-Kiosk gibt es eine weitere kleine Verkaufsstelle, an der Park-Besucher Fritten oder ein Eis bekommen können. Von hier soll der Verleih der Schläger und Bälle für die Minigolfanlage nun zeitweise erfolgen. Reimann wird die Minigolf-Anlage also trotz aller Widrigkeiten bei entsprechender Wetterlage öffnen können. Ein kleiner Lichtblick. „Schließlich musste ich wegen Corona lang genug Pause einlegen. Und jetzt auch noch das mit dem Feuer!“