Oberhausen. Eine stattliche Zahl an Wählern sind von Politik und Politikern frustriert, wollen nicht zur Wahl gehen. Doch das wäre diesmal ein großer Fehler.
Es gibt bedauerlicherweise nicht wenige Bürger, die zunehmend denken, ihre Stimme zähle ja ohnehin nichts, sie könne nichts bewegen – und auf ihr Wahlrecht verzichten. Gerade bei dieser Bundestagswahl wäre das ein Fehler. Denn der Wahlausgang dürfte äußerst knapp ausfallen, hier kommt es nun wirklich auf jede Stimme an. Wer wird stärkste Partei – und hat das Vorrecht zur Bildung der neuen Koalition? Wer ergattert den dritten Platz?
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Dabei geht es selbst bei dieser Bundesentscheidung auch um die künftige Lebensqualität in Oberhausen und im gesamten Ruhrgebiet. Deutschland steht zwar nicht so mies da, wie nun plötzlich beim Abschied von Bundeskanzlerin Angela Merkel internationale Medien werten, doch die Großen Koalitionen haben dicke Baustellen hinterlassen.
Dringend die aufgestauten Probleme anpacken
Die neue Bundesregierung muss dringend die aufgestauten Probleme anpacken: Mangelhafte Infrastruktur (Straßen, Digitalnetz, Kanäle, Gleise, öffentliche Gebäude), zu wenig durchschlagender Klimaschutz, zu große Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich, zu viel Bürokratie bei zu langsamen Entscheidungsprozessen, zu geringe Finanzierung der Bildung – und zu viele hoch verschuldete Städte, die aus eigener Kraft zu geringe Freiräume für ihre Bürger schaffen können.
Zugegeben: Der Wahlkampf war erst in den letzten drei Wochen einigermaßen inhaltsreich, doch wer immer noch nicht weiß, wen er wählen soll, sollte noch einmal Aussagen und Wahlprogramme Revue passieren lassen. Wer hat die besten Konzepte für diese Probleme? Wer will diese Probleme überhaupt angehen? Denn es kommt eben nicht darauf an, wer von den Kanzlerkandidaten, wann wie gelacht oder abgeschrieben hat. Und dann heißt es am Sonntag: auf zum Wahllokal. Und Maske nicht vergessen.