Oberhausen. Einige Wähler beschäftigen sich ja erst kurz vor Schluss mit der Bundestagswahl 2021. Deshalb hier die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen.

Rund 148.000 Oberhausener Bürgerinnen und Bürger sind zur Teilnahme an der Bundestagswahl am Sonntag, 26. September 2021, aufgerufen. Die Wahllokale öffnen am Wahltag von 8 bis 18 Uhr. Danach beginnt die Auszählung der Stimmen. Rund 50.000 Wahlberechtigte haben Briefwahlunterlagen geordert – damit haben ein Drittel der Bürger bereits gewählt. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2017 waren es in Oberhausen exakt 31.021 Briefwähler. Hier noch auf die Schnelle die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ablauf der Wahl in Oberhausen:

1. Wie und wo kann ich wählen?

Am Wahlsonntag haben die Wahllokale in der Zeit von 8 bis 18 Uhr geöffnet. In den Wahlbenachrichtigungen sind der Wahlbezirk und der Wahlraum angegeben, in dem er oder sie wählen kann. Jeder kann nur in dem Wahlraum des Wahlbezirks wählen, in dessen Wählerverzeichnis er für den Wahlkreis 117 – Oberhausen/Wesel III eingetragen ist. Wer am Wahltag in seinem Wahlraum vor Ort wählen möchte, muss bevorzugt die Wahlbenachrichtigung mitbringen. Liegt diese nicht mehr vor, kann man auch unter Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses wählen gehen.

2. Ich habe Briefwahlunterlagen, aber vergessen, diese rechtzeitig abzusenden. Was nun?

Der Wahlbrief muss bis zum 26. September 2021 um 18 Uhr im Fachbereich Wahlen der Stadt Oberhausen eingegangen sein – per Post ist das nun nicht mehr möglich. Man kann den Wahlbrief aber noch bis 18 Uhr in den Briefkasten des Fachbereichs Wahlen an der Schwartzstraße 73 einwerfen.

3. Welche Corona-Regeln gelten?

Wer wahlberechtigt ist, kann auch ohne Corona-Test, ohne Impfung oder Genesung im Wahllokal wählen gehen. Allerdings muss jeder Bürger im Wahllokal eine Maske tragen. Die Stadt bittet darum, diese Maske nicht zu vergessen, sollte dies doch passieren, liegen für diesen Notfall Masken in den Wahllokalen bereit. Die Wähler sollten möglichst auch einen eigenen dokumenten-echten Stift (Kugelschreiber) mitbringen, aber es liegen auch Stifte im Wahllokal bereit, die nach jeder Benutzung mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden.

4. Wie erfahre ich das Wahlergebnis?

Unsere Redaktion berichtet ab Sonntagmorgen über die Bundestagswahl im Internet auf der Seite waz.de/oberhausen in einem Liveblog. Dieser ist direkt erreichbar unter https://www.waz.de/id233401349.html. Über die vorläufigen Ergebnisse der Stimmenauszählung für den Wahlkreis „117 – Oberhausen/Dinslaken (Wesel III)“ informiert die Stadt Oberhausen nach 18 Uhr kontinuierlich auf der Seite https://obhsn.de/bundestagswahlergebnisse.

5. Wie funktioniert die Wahl?

Jeder Wähler hat zwei Stimmen: Mit der Erststimme wählt man den Kandidaten, der die Mehrheit im Wahlkreis gewinnen und damit in den Bundestag einziehen soll; mit der Zweitstimme wählt man die Partei, die möglichst viele Stimmen im Bundestag erreichen soll. Einziehen in den Bundestag können allerdings nur die Parteien, die mindestens fünf Prozent der Stimmen in Deutschland holen. Oberhausen bildet zusammen mit Wesel III (Dinslaken) einen gemeinsamen Wahlkreis mit der Nummer 117. Wer hier die meisten Erststimmen holt, erringt einen Sitz im Bundestag. Insgesamt gibt es in Deutschland 299 Wahlkreise.

6. Wer tritt bei dieser Wahl im Wahlkreis als Kandidat an?

Elf Direktkandidaten treten in Oberhausen an: Der schon zwei Mal in den Bundestag für Oberhausen/Dinslaken gewählte Dirk Vöpel (SPD), Marie-Luise Dött (CDU), Olaf Wilhelm (AfD), Sascha Wagner (Die Linke), Roman Müller-Böhm (FDP), Stefanie Weyland (Grüne), Hajo Sommers (Die PARTEI), Guido Horn (Freie Wähler), Simon Thomas (V-Partei³), Erhan Aktürk (MLPD) und Ralf Wosnek (die Basis).

Relativ lang ist diesmal der Wahlzettel in Oberhausen zur Bundestagswahl – mit elf Direktkandidaten und 27 Parteien. Auf dem Bild zu sehen ist das erste Drittel des Wahlzettels.  
Relativ lang ist diesmal der Wahlzettel in Oberhausen zur Bundestagswahl – mit elf Direktkandidaten und 27 Parteien. Auf dem Bild zu sehen ist das erste Drittel des Wahlzettels.   © Unbekannt | Stadt Oberhausen / Tom Thöne

7. Wie viele Parteien stellen sich zur Wahl?

In NRW sind diesmal 27 Parteien zugelassen – der Wahlzettel ist also lang: CDU, SPD, FDP, AfD, Grüne, Linke, Die PARTEI, Tierschutzpartei, Piraten, Freie Wähler, ÖDP, V-Partei, Partei für Gesundheitsforschung, MLPD, Die Humanisten, DKP, SGP, Die Basis, Bündnis C, Die Urbane, die LIEBE, LKR, Fortschrittspartei, Lobbyisten für Kinder, Team Todenhöfer und Volt.

8. Wie waren die Erststimmen-Ergebnisse der letzten Bundestagswahl 2017 in Oberhausen?

Im Wahlkreis 117 Oberhausen/Wesel III holte Dirk Vöpel am 24. September 2017 die meisten Erststimmen: 38,5 Prozent (56.987 Stimmen). Dahinter folgten Marie-Luise Dött (CDU) mit 29,1 Prozent (43.077 Stimmen), Uwe Kamann (AfD) mit 12,3 Prozent (18.197 Stimmen), Niema Movassat (Die Linke) mit 7,7 Prozent (11.331 Stimmen), Roman Müller-Böhm (FDP) mit 6,3 Prozent (9357 Stimmen), Patrick Voss (Grüne) mit 5,6 Prozent (8349 Stimmen), Karin Schäfer (Die Violetten) mit 0,4 Prozent (554 Stimmen) und Wolf Dieter Rochlitz (MLPD) mit 0,2 Prozent (269 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 73,4 Prozent.

9. Wie waren die Zweitstimmen-Ergebnisse der letzten Bundestagswahl 2017 in Oberhausen?

Bei der Bundestagswahl am 24. September 2017 holten die Parteien im Stadtgebiet Oberhausen folgende Resultate an Zweitstimmen: SPD: 33,4 Prozent (36.209 Stimmen) – im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 minus 8,3 Prozentpunkte, CDU: 26,0 Prozent (28.171 Stimmen) – minus 3,6 Prozentpunkte, AfD: 13,1 Prozent (14.226 Stimmen) – plus 8,9 Prozentpunkte, FDP: 9,5 Prozent (10.346 Stimmen) – plus 6,4 Prozentpunkte, die Linke: 8,3 Prozent (8978 Stimmen) – plus 0,1 Prozentpunkte, die Grünen: 5,2 Prozent (5678) – minus 1,2 Prozentpunkte.

Achtungserfolge erzielten von den kleinen Parteien die Tierschutzpartei mit 1,0 Prozent (1088 Stimmen) und die Satirepartei „Die PARTEI“ mit 0,9 Prozent (1000 Stimmen). Die anderen Kleinparteien erhielten weniger als 1000 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 72,0 Prozent (plus 2,7 Prozentpunkte).

10. Wie waren die Ergebnisse in Oberhausen 2017 im Vergleich zur Bundestagswahl 2013?

Im Vergleich zur Bundestagswahl im Jahr 2013 gab es in Oberhausen starke Stimmenverluste für die großen Parteien SPD und CDU, Zugewinne für die FDP und extreme Zuwächse für die AfD. Vor allem das zweistellige Prozentergebnis der AfD, die bei dieser Wahl plötzlich drittstärkste Partei in Oberhausen wurde, schockte die damaligen Ratsparteien: Sie versprachen, die Ursachen für diesen Wahlerfolg genau zu analysieren – und entsprechend zu handeln.