Oberhausen. Wegen Brandstiftung droht einem Oberhausener (26) die Unterbringung in der Psychiatrie. Er soll sein Bett mit Flüssiggas überschüttet haben.
Weil er am 28. Dezember 2020 seine Wohnung an der Hermann-Albertz-Straße angezündet haben soll, steht ein Oberhausener (26) nun vor dem Landgericht Duisburg. Am Nachmittag des Tattages soll der psychisch kranke Mann sein Bett mit Butangas – vermutlich aus einer Nachfüllflasche für Feuerzeuge – überschüttet und angezündet haben. In dem auf drei Verhandlungstage angesetzten Sicherungsverfahren muss eine Strafkammer nun über den Antrag der Staatsanwaltschaft entscheiden, den Beschuldigten zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen.
Die Wohnung des Mannes wurde durch den Brand beschädigt und war vor allem durch die starke Rußentwicklung zeitweise unbewohnbar. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Verletzt wurde niemand, da sich zur Tatzeit nach ersten Angaben der Feuerwehr erstaunlicherweise niemand in dem Mehrfamilienhaus mit 28 Parteien aufhielt.
Oberhausener soll weitere Taten begangen haben
Der 26-Jährige ist hinreichend verdächtig, eine Reihe weiterer Straftaten begangen zu haben: So soll er bereits im August 2020 erfolglos Unterstützung beim Sozialamt gefordert haben. Als man ihn abwies, weil er es versäumt hatte, in Corona-Zeiten einen Termin zu vereinbaren, soll er sich vor das Gebäude gesetzt und sich selbst verletzt haben.
Im November 2020 soll er Mitarbeiter der Stadt Oberhausen bei einem Streit um seine Aufenthaltserlaubnis – der Beschuldigte kam 2015 aus Bangladesch nach Deutschland – bedroht haben. Tags darauf soll er sich auch mit Polizisten angelegt haben.
Der Beschuldigte will das Feuer versehentlich verursacht haben
Zu Beginn des Prozesses bestritt der 26-Jährige, der nach eigenem Bekunden zur Tatzeit Stimmen in seinem Kopf hörte, alle Vorwürfe. „Ich habe mal eine Frau angeschrien. Sonst habe ich keine Straftaten begangen. Ich könnte nicht mal einer Fliege etwas antun.“ Den Brand will er versehentlich verursacht haben. Er habe auf dem Bett gesessen, geraucht und Alkohol getrunken. Er habe wohl die Flasche umgestoßen, als er sich plötzlich übergeben musste. Durch die Zigarette, die er nicht mehr ausdrückte, müsse es zu dem Feuer gekommen sein.
Zuvor hatte der Mann behauptet, er habe zwar regelmäßig Marihuana konsumiert, sei aber nicht süchtig gewesen. Alkohol habe er nur sehr selten getrunken. „Insgesamt an sechs Tagen habe ich Whisky getrunken.“ Dass er früher etwas anderes behauptet habe, liege daran, dass „mein Kopf kaputt war. Inzwischen bin ich aber wieder ganz gesund.“