Oberhausen. Werden die früheren Krankenhäuser des Katholischen Klinikums Oberhausen wieder verkauft? Verkaufsgerüchte um Klinik-Eigentümer Ameos belasten.
Berichte der Wirtschaftspublikationen Handelsblatt und Wirtschaftswoche beunruhigen die 2000-köpfige Belegschaft des früheren finanzschwachen Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO), die vom Schweizer Gesundheitsanbieter Ameos im vergangenen Jahr gekauft wurde. Danach plant Finanzinvestor und Ameos-40-Prozent-Eigentümer Carlyle einen Bieterprozess für seinen Anteil, um bis zu 1,3 Milliarden Euro einzunehmen.
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Im Grunde wäre ein solcher Vorgang nicht ungewöhnlich, da bekanntermaßen die meisten Finanzinvestoren ihr Eigentum für eine überschaubare Zeit erwerben, eine Wertsteigerung anstoßen – und danach ihre Anteile weiterverkaufen. Gleichwohl dementiert der nach eigenen Angaben viertgrößte private Gesundheitsdienstleister im deutschsprachigen Raum insoweit, dass er darauf pocht, auch in Zukunft eigenständig zu bleiben. „Ganz deutlich: Die Gerüchte sind falsch. Wir sind und bleiben eigenständig!“, schreibt die Ameos-Gruppe auf ihrer Webseite.
In einem Interview mit der Nordsee-Zeitung beteuert Ameos-Gründer Dr. Axel Paeger (20-Prozent-Eigentümer) ebenfalls, dass an den Verkaufsgerüchten nichts dran sei. Bei solchen Beschlüssen habe er als Gründer im Eigentümer-Kreis Sonderrechte – und könnte ein Veto einlegen. „Für wichtige Entscheidungen braucht man eine 100-prozentige Konsenspflicht. Keiner kann die Entscheidung alleine treffen.“ Was tatsächlich stimmen würde: Die Investmentbank JP Morgan sei von Ameos beauftragt, Kredite zu besorgen - für weitere Investitionen oder Zukäufe von Kliniken oder Altenheimen.
Die 2002 gegründete Ameos-Gruppe ist seit vielen Jahren auf einem steilen Wachstumskurs, betreibt mittlerweile in Deutschland, Österreich und der Schweiz 96 Akutkliniken, Pflegeeinrichtungen, Reha-Kliniken und psychiatrische Krankenhäuser und weist mit über 15.000 Mitarbeitern eine Bilanzsumme von 900 Millionen Euro aus.