Für ungeimpfte Besucher gilt in Kliniken Testpflicht, für ungeimpfte Mitarbeiter gilt laut Gesetz keine Pflicht. So läuft es in Gelsenkirchen.

Gelsenkirchen. Besucher von Kliniken müssen einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen, wenn sie nicht vollständig geimpft oder genesen sind. Da können die Kliniken auf ihr Hausrecht drängen, was sie auch tun. Mindeststandard an Gelsenkirchener Kliniken ist ein 48 Stunden alter Schnelltest, auch Patienten werden bei der Aufnahme auf Covid-19 überprüft. Für Mitarbeiter von Krankenhäusern aber sieht der Gesetzgeber deutlich lockerere Regeln vor. Für sie gilt weder Impfpflicht noch Testpflicht, der Arbeitgeber muss nur für Nicht-Geimpfte Testangebote vorhalten. Wir haben nachgehört: wie gehen Gelsenkirchener Kliniken damit um?

90 Prozent der Mitarbeiter sind vollständig immunisiert

Die gute Nachricht ist: In fast allen Kliniken sind laut Betreibern um die 90 Prozent der Mitarbeiter mittlerweile vollständig immunisiert, alle Häuser halten weiterhin Impfangebot vor. Auch Booster-Impfungen sind vereinzelt schon vorgesehen.

Bergmannsheil nutzt PCR-Tests für ungeimpfte Mitarbeiter

Am Bergmannsheil Buer sind rund zehn Prozent der Mitarbeiter nicht geimpft. Diese werden alle 48 Stunden mit PCR-Test auf Virenbelastung überprüft.
Am Bergmannsheil Buer sind rund zehn Prozent der Mitarbeiter nicht geimpft. Diese werden alle 48 Stunden mit PCR-Test auf Virenbelastung überprüft. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

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Bei den Tests für ungeimpfte Mitarbeiter gibt es allerdings Unterschiede. Am Bergmannsheil Buer etwa werden ungeimpfte Mitarbeiter im Einsatz alle 48 Stunden mit einem PCR-Test auf eine mögliche Infektion hin überprüft. Diese Aufwendige Art der Testung gilt als besonders sicher in der Aussagekraft, da damit auch eine niedrige Virenlast entdeckt werden kann.

Mindestens zweimal je Woche ein Schnelltest

An den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße werden ungeimpfte Mitarbeiter (mindestens) zweimal je Woche mit Antigen-Schnelltests auf mögliche Belastung mit Corona-Viren untersucht. Wer unter Erkältungssymptomen leidet, greift auf einen PCR-Test zurück, bevor er zum Patienten darf. Für Ungeimpfte gibt es zudem eine Extra-Pausenregel, die ungeschützte Kontakte und somit potenzielle Ansteckung anderer Mitarbeiter verhindern soll.

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In den Einrichtungen unter dem Dach der St. Augustinus-Gruppe, also dem Marienhospital, St. Marien Buer, Elisabeth-Krankenhaus und St. Josef in Horst, werden nicht immunisierte Mitarbeiter ebenfalls mindestens zweimal die Woche per Antigen-Schnelltest auf Virenbelastung überprüft. Wer Erkältungssymptome aufweist, für den kommen PCR-Tests zum Einsatz. Ohnehin werden das Personal in sensiblen Bereichen am Patienten sehr gezielt eingesetzt, die Patientensicherheit sei gewährleistet, versichert Unternehmenssprecher Wolfgang Heinberg.

Testangebote halten alle Kliniken auf Wunsch auch für bereits vollständig immunisierte sowie genesene Mitarbeiter kostenfrei bereit. Inwieweit dieses genutzt wird, ist allerdings nicht nachvollziehbar.