Oberhausen. Gleich an drei Orten in Oberhausenspendiert die Bahn jeweils zweistellige Millionen-Beträge. Schon bald wird die Bahnbrücke im Süden breiter.
Die Deutsche Bahn investiert in Oberhausen in den nächsten Jahren gleich mehrfach zweistellige Millionensummen. Zu den beiden großen Baustellen Betuwe-Linie in Sterkrade und breitere Unterführung Osterfeld kommt in Alstaden noch eine hinzu: In den Jahren 2022 und 2023 ersetzt die Bahn die ziemlich marode Eisenbahnbrücke Kewerstraße, wichtiger Bestandteil der Zugstrecke nach Duisburg, durch einen Neubau - und erweitert sie dabei.
Diese Bauarbeiten der Bahn bis Sommer 2023 wollen die Oberhausener Rathaus-Fachleute nutzen, um danach den gesamten Straßenbereich umzugestalten. Die Gesamtkosten für den Umbau schätzen die Fachleute im Rathaus auf 11,6 Millionen Euro. Davon entfallen rund 10,1 Millionen Euro auf den Brückenbau und 1,5 Millionen Euro auf den Straßenumbau.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Oberhausen verpassen? Dann können Sie hier unseren abendlichen und kostenlosen Newsletter abonnieren! +++
Der Umbau der Straßen rund um die Bahnbrücke, also vor allem die Einmündung Behrensstraße/Bebelstraße/Kewerstraße, ist nach Analyse der Stadt aus zwei Gründen erforderlich: Erstens stellen die zu schmalen Gehwege als Schulwege von und zur Ruhrschule eine Gefahr dar; zweitens können sich zwei Linienbusse in der 90-Grad-Kurve heute nicht begegnen, ohne dass einer von ihnen anhalten muss.
Es bleibt bei 3,80 Metern Durchfahrthöhe
Deshalb werden nach den Plänen die Gehwege von heute höchstens 1,50 Meter Breite weitgehend auf 2,50 Meter Breite erweitert. Die Bahnunterführung fällt deshalb weiter aus: Sie wird künftig 13,20 Meterstatt heute 11,20 Meter breit werden, die Bahnbrücke entsprechend größer. Die Straßen davor (Behrensstraße/Bebelstraße) werden künftig so zur Unterführung geführt, dass Linienbusse sich dort begegnen können.
Damit Fußgänger die dort beginnende Bebelstraße sicher überqueren können, bekommt die verbreiterte Straße eine große Verkehrsinsel und einen Überweg. An der Durchfahrthöhe der Bahnunterführung von 3,80 Metern wird sich aber nichts ändern, so dass großer Lkw-Verkehr dort auch in Zukunft nicht zu erwarten ist.
Scharfe Kritik von den Grünen
Die vorgesehene Verbreiterung der Kurve hilft den Bewohnern des Hauses Bebelstraße 2: Heute stehen sie gleich auf dem Gehweg, wenn sie das Haus verlassen. Umgekehrt müssen sich die privaten Grundeigentümer auf der Ostseite der Unterführung, also zwischen Brücke und Einmündung Ohrenfeld, darauf gefasst machen, ihre Vorgärten zugunsten des verbreiterten Gehwegs zurückzubauen. Sie hätten sich über ihre private Grundstücksgrenze hinaus auf städtisches Gelände ausgedehnt, heißt es in den Unterlagen aus dem Rathaus.
Während Alt-Oberhausener SPD- und CDU-Politiker grundsätzlich begrüßen, kam von den Grünen scharfe Kritik. Sie vermissen jegliche Rücksicht auf Radfahrer. Die würden ohne Schutzstreifen weiter auf der breiteren Straße fahren. Zudem würde die künftig breitere Straße Autofahrer zum Rasen verleiten. Dahinter stecke immer noch die nur auf das Auto bezogene Denkweise von vor 30 Jahren. Einen Antrag, die Planung zu ändern, stellten sie aber in der Bezirksvertretung nicht. Die Pläne lehnten sie dann später in den Gremien des Rates ab.
Gesamtkosten werden auf 11,6 Millionen Euro geschätzt
Von den geschätzten Gesamtkosten des Umbaus für Unterführung und Straßenumbau in Höhe von 11,6 Millionen Euro müsste die Stadt nach Rechnung der Rathaus-Fachleute eigentlich 4,6 Millionen Euro übernehmen, darunter auch ein Teil der Investitionskosten für die größer gewünschte Bahnbrücke. Die Beamten erwarten aber, dass es vom Land NRW dafür einen Zuschuss gibt, so dass unter dem Strich noch 1,6 Millionen Euro von der Stadt selbst aufzubringen sind. Nicht eingerechnet ist der Ausbau des Gehwegs bis zur Einmündung Fischerstraße, da er nicht zur Unterführung gehört.