Gelsenkirchen-Horst. Erster kleiner Zwischenfall im Umfeld der Gelsenkirchener Lenin-Statue: Gruppe junger Männer posiert für Fotos und verspritzt rote Farbe.
Sie steht jetzt seit knapp einem Monat an Ort und Stelle: die umstrittene Lenin-Statue in Horst. Trotz größter Befürchtungen seitens der dort beheimateten MLPD, dass das am 20. Juni auf ihrem Grundstück enthüllte Standbild Ziel von Attacken werden könnte, ist es in den ersten Wochen am Rande der Schmalhorststraße ruhig geblieben. Nun hat es am Sonntag laut Partei und Polizei aber doch einen ersten kleineren Zwischenfall gegeben.
Rund 15 junge Männer sollen am Nachmittag vor der Bundeszentrale spontan Aufstellung genommen haben, um dort ein Plakat hochzuhalten und Fotos zu schießen. Dabei soll die Gruppe laut Zeugen auch rote Farbe verspritzt haben. Diese landete jedoch nicht an der Statue, sondern auf dem Fußgängerweg, der direkt an dem Denkmal entlang verläuft. Dieser Bürgersteig gehört nicht zum MLPD-Grundstück, sondern ist Eigentum der Stadt. Die jungen Männer seien nach wenigen Sekunden wieder zurück zu ihren in der Nähe abgestellten Autos gerannt. Augenzeugen verständigten die Polizei.
Spendenaufrufe für die ergänzende Marx-Statue reichen bis nach China
Polizeisprecherin Katrin Schute bestätigte am Montag auf WAZ-Anfrage den Vorfall. Die Farbschmierereien hätten weitestgehend direkt beseitigt werden können, so Schute. Es sei deshalb auch keine Anzeige geschrieben, dafür aber ein Bericht verfasst worden.
Die MLPD überwacht ihr Grundstück, auf der die Statue steht, mit Hilfe von Videoüberwachungstechnik. Das 1957 in der damaligen Tschechoslowakei gefertigte Standbild war für 16.000 Euro von einem österreichischen Sammler erworben worden. Die linksextreme Partei ist derzeit auf der Suche nach einer Marx-Statue, die das Namensgründer-Ensemble vor der Bundeszentrale komplettieren soll. Spendenaufrufe wurden zuletzt sogar in chinesischen Staatsmedien veröffentlicht.