Gelsenkirchen-Buer. Soll die Straßenbahnlinie 302 bis zum Bahnhof Gelsenkirchen-Buer-Nord verlängert werden? Klemens Wittebur plädiert für eine breite Diskussion.
Soll die Straßenbahnlinie 302 über die Haltestelle Buer Rathaus hinaus weitergebaut werden und bis zum Bahnhof Buer-Nord oder sogar noch weiter bis nach Gelsenkirchen-Hassel hinein führen? SPD und Grüne etwa haben das Projekt in ihr Wahlprogramm aufgenommen. Jetzt hat sich Klemens Wittebur, langjähriger SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Fraktionschef in der Bezirksvertretung Nord, zu Wort gemeldet.
Wittebur, der sein Parteiamt und den Fraktionsvorsitz im Jahr 2018 niederlegt hatte, weist darauf hin, dass es bereits 1994 einen Ratsbeschluss der Stadt gegeben habe, der die Verlängerung der 302 nach Buer-Nord vorsah. Dieser Beschluss sei aber nicht umgesetzt worden. Grund dafür war damals ein Verkehrsgutachten, aus dem hervorging, dass die Verlängerung der Linie nur dann sinnvoll sei, wenn gleichzeitig der Busverkehr zwischen dem Busbahnhof und dem Bahnhof Buer-Nord eingestellt würde.
Aus diesen Gründen wurde der Gelsenkirchener Ratsbeschluss nicht umgesetzt
Das hätte allerdings bedeutet, dass Fahrgäste, die mit dem Bus aus Hassel, Gladbeck, Dorsten, Marl oder Herten nach Buer wollten, an Buer-Nord aussteigen und in die Bahn umsteigen müssen, um nach Buer-Rathaus zu gelangen. Das war nicht durchzusetzen, der 302-Plan wurde nicht umgesetzt.
„Damit waren alle Diskussionen, die auch auf dem Buerschen Forum der SPD am 14. April 1994 bereits sehr kontrovers geführt wurden, erledigt“, erinnert sich Klemens Wittebur. An Stelle der Straßenbahnschienen sei auf der De-la-Chevallerie-Straße ein Grünstreifen gebaut worden, auf dem jetzt Bäume stehen: „Es entstand eine Allee mitten durch Buer, die so nie geplant war“, so Wittebur.
Das schlägt Klemens Wittebur jetzt vor
Er zweifele daran, dass angesichts der inzwischen „sehr ansehnlichen Baumallee“ das Projekt noch zu realisieren sei. In jedem Fall müsse über das Thema gesprochen werden. „Mich ärgert, dass Parteien das einfach in ihr Wahlprogramm schreiben, ohne dass es eine breite, ergebnisoffene öffentliche Diskussion in Buer gegeben hat“, so Wittebur. Sein Vorschlag: ein überparteiliches Gremium.
So könne man auch „sachfremde parteipolitische Vorentscheidungen vermeiden, wie sie etwa Mirco Kranefeld vor Augen hat, wenn er der Meinung ist, dass mit einer Verlängerung der 302 auch der Bahnhof in Hassel angeschlossen werden könne“, so Wittebur. Dieser befindet sich am Eppmannsweg an der Stadtgrenze zu Herten-Bertlich – weit ab von der Polsumer Straße.
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