Mülheim..

Klein hat er im Mai 1961 angefangen, erinnert sich Dieter Berg an den Beginn seiner Gartenbaufirma – vielleicht gerade so, wie jede Pflanze erst einmal keimen muss. Der damals 26-Jährige, der Schwiegervater, die Mutter und ein paar wenige Hilfskräfte erledigten die Pflegearbeiten für das Max-Planck-Institut, der allererste Auftrag für den Selbstständigen. Und kein leichter Einstieg, denn die Hilfen waren häufig ungelernte Kräfte. Als „Firmengebäude“ diente damals eine Garage an der Zeppelinstraße.

50 Jahre später ist das Mülheimer Familienunternehmen längst auf 400.000 Quadratmeter an den Postreitweg umgezogen und – bildlich gesprochen – zu einem starken Baum gewachsen: Rund 30 Mitarbeiter beschäftigt der Betrieb, der seit 1987 ausbildet. 1991 erweiterte man ihn um den Bereich Straßenbau.

Von Pflasterarbeiten bis zu Kinderspielplätzen

Und ihre Aufträge führen die Bergs inzwischen etwa zu Landesgartenschauen in alle Ecken Deutschlands. Von der Gartenpflege bis zu Pflasterarbeiten, den Bau von Springbrunnen und sogar Kinderspielplätzen übernimmt der Betrieb alles, was in modernen Parks, Gärten oder gar Schulhöfen anfallen kann.

Derzeit kann man den Bergs etwa beim Bau der Außenanlagen des alten Rathauses zuschauen. Zum 50-jährigen Jubiläum am heutigen Montag verleiht der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau dem Unternehmen eine Urkunde für sein Schaffen.

Verändert hat sich in diesem halben Jahrhundert naturgemäß eine ganze Menge: Geführt wird der Familienbetrieb – 1982 wurde er eine GmbH – seit rund zwölf Jahren von seinem Sohn und Gartenbautechniker Thomas Berg. Gründer Dieter Berg widmete sich nunmehr dem Bau und der Vermietung von Ferienwohnungen auf Rügen.

"Es ist ein harter Wettbewerb geworden"

Das Gartenbaugeschäft kennt er aber nach wie vor aus dem Eff-eff: „Es ist ein harter Wettbewerb geworden: Die Aufträge werden bundes- und europaweit ausgeschrieben, der Zeitdruck ist größer geworden, und wir arbeiten mit spezialisierten Subunternehmern zusammen.“

Das war zu Gründerzeiten anders, „es gab zu Beginn vielleicht fünf Mitbewerber in Mülheim“, erinnert sich Berg. Für die Stadtverwaltung hatte er damals einige Aufträge ausgeführt. Die guten Arbeiten u.a. für die Müga führten 1991 zu einem weiteren Wirkungskreis: Es ging u.a. zu Gartenschauen nach Leverkusen und Gelsenkirchen.

Kaum geändert haben sich dagegen die langen Arbeitszeiten: Schon in den Anfängen trat Berg bereits um 5 Uhr morgens an und machte um 22 Uhr Schluss. Wenn auch nicht durchgehend gegraben und gepflanzt wurde – Gartenpflege macht man eben nicht in der Mittagshitze, sondern morgens und abends. Nach wie vor zählt Qualität: „Gute Ware ist das eine, man muss aber insgesamt einen Top-Eindruck hinterlassen. Da sind wir pingelig“ – das Werben beherrscht Berg also immer noch. Anders hätte er sich aber auch kein halbes Jahrhundert behaupten können.

Auszeichnungen: Fünf Mal Gold

Einen guten Namen hat sich die Firma Dieter Berg in den vergangenen 50 Jahren nicht nur in Mülheim gemacht. Davon künden verschiedene Auszeichnungen in Bergs Büro: Eine gab es 1997 zur Bundesgartenschau in Gelsenkirchen für die beste Leistung im Bereich Landesgärtnerischer Pflegewettbewerb. Fünf Mal Gold, vier Mal Silber hängen an seiner Wand. Heute kommt eine weitere Auszeichnung des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hinzu.

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