Der Winter beherrscht Oberhausen. In den Baumärkten gibt es seit einer Woche kein Streusalz mehr. Wegen vereister Straßen können manche Mülltonnen nicht geleert werden. Bei den Wirtschaftsbetrieben herrscht Gelassenheit.
Der Winter hat Oberhausen im Griff: Die Salzregale in den Baumärkten sind leergefegt, Mülltonnen bleiben witterungsbedingt ungeleert und auf dem Osterfelder Marktplatz sorgt eine glatte Gummimatte für Schlitterpartien.
Am heutigen Donnerstag sollen stellenweise bis zu 25 cm Schnee auf unsere Straßen rieseln. Wohl dem, der vorgesorgt hat. Denn die Streusalzregale in den Baumärkten sind leergefegt. Ratlosigkeit im Hagebaumarkt Ziesak. 24 Paletten Streusalz hatte der Baumarkt kürzlich angeliefert bekommen. „Die waren schon nach zwei Stunden ausverkauft“, sagt eine Mitarbeiterin. Wann Nachschub kommt? „Keine Ahnung.“
Gleich drei, vier Lkw-Züge hatte der Baustoffmann geordert. „Den letzten Sack haben wir vor einer Woche verkauft“, erzählt eine Verkäuferin. Die nächste Lieferung? Auch hier nur Schulterzucken.
15 bis 20 Paletten leerten sich bei Praktiker innerhalb von sechs Stunden. „Jetzt haben wir nur noch Granulat, aber wir setzen auf die nächste Salz-Ladung“, betont Verkäufer Jörg Welchhoff. Immerhin: bis Ende des Jahres sollen die Regale wieder gefüllt sein.
Bei den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) herrscht Gelassenheit. „Engpässe müssen wir nicht befürchten“, meint Heinz van Gemmeren. Knapp 1300 Tonnen Streugut habe die WBO bereits auf die Straßen gebracht. „300 Tonnen haben wir noch und über 1000 sind bestellt“, so der kaufmännische Leiter.
In der Rispedörnstraße bleiben Mülltonnen ungeleert
Ruhrgebiet im Schnee
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Ganz andere Probleme plagen eine Anwohnerin der Ripsdörnestraße. „Meine gelbe Tonne steht bereits seit 14 Tagen am Straßenrand, geleert wurde sie bis heute nicht“, ärgert sich die Frau. Frank Nottebohm von der städtischen Abfallberatung hat für diese Kritik zwar Verständnis, aber: „Witterungsbedingt können jetzt Leerungen ausfallen, auch ersatzlos. Denn bei nicht gestreuten Straßen entscheiden die Fahrer selbst, ob der Müll geleert wird oder ob das im Moment zu gefährlich ist.“
Normalerweise werde stehengebliebener Müll am darauffolgenden Tag von einem Sonderfahrzeug abgeholt. „Aber da ganze Straßenzüge betroffen sind, schaffen wir das gar nicht“, räumt Wilhelm Baumann von der WBO ein. Er versichert: „Wenn es sich an der Ripsdörnestraße nur um eine Tonne handelt, schicken wir gleich noch einen Wagen raus, bei uns gemeldet hat sich aber niemand.“
Ins Rutschen kommen nicht nur die Müllfahrzeuge. Auch in Osterfeld droht so manche Schlitterpartie. Eine 72-jährige Marktbesucherin stellte fest: „Die Gummimatte über dem Beleuchtungskabel für den Weihnachtsbaum am Marktplatz ist so glatt, dass die Leute ständig ausrutschen.“ Sie habe mehrere Stürze beobachtet. OGM-Sprecher Alexander Höfer: „Die Werbegemeinschaft Osterfeld hat uns bereits auf dieses Problem angesprochen, die Matten werden gegen rutschfestere Kabelschächte ausgetauscht.“
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