Gelsenkirchen-Altstadt. SPD, CDU und Grüne begrüßen Konzept und Entwurf einhellig. Auch positive Reaktionen von Gelsenkirchenern zu Akademie-Idee samt Zentralbad-Lösung.
Das begrünte Dach wird erfreut registriert, andere stoßen sich an der üppigen Dimension des Komplexes, manch einer fürchtet um seinen Parkplatz – einige Facebook-Reaktionen sind einfach rundum positiv: „Find ich gut und drück ganz fest die Daumen.“ „Damit würde Gelsenkirchen eine Duftmarke setzen“, lauten zwei Äußerungen. Die „Duftmarke“ wurde Donnerstag präsentiert: Gelsenkirchen hat sich positioniert für die „Markterkundung“ des Landes, an deren Ende (vier Städte sind im Rennen) ein neuer Platz für die Fachhochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung gefunden werden soll.
Neubaukomplex am Standort des Gelsenkirchener Zentralbads
Der Seminarbetrieb läuft bekanntlich an der Wanner Straße in Bulmke-Hüllen, die Verwaltung ist derzeit in Ückendorf am Haidekamp untergebracht. Gelsenkirchen will bis zu 180 Millionen investieren, um eine neue Akademie zu schaffen: am Standort des heutigen Zentralbads und der ehemaligen Polizeiinspektion Süd an der Overwegstraße, in der nördlichen Innenstadt vis-a-vis von Musiktheater und „Weißem Riesen“.
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Die Vorstellung der Pläne für den markanten Komplex – im Entwurf des Architekturbüros Tor 5 ist ebenso eine Schwimmbad mit 50-Meter-Bahn wie ein Hochhauskomplex samt Tiefgarage vorgesehen – erzeugt Reaktionen auch in der Politik: .„Der vorgestellte Entwurf erfüllt höchste Ansprüche und würde an zentraler Stelle das Stadtbild enorm aufwerten“, glaubt Klaus Haertel. Der SPD-Fraktionsvorsitzende, der auch Vorsitzender des Planungsausschusses ist, erinnert daran, dass seine Fraktion stets Wert darauf gelegt habe, in der Frage einer Bebauung des Geländes auf „Vorfestlegungen möglichst zu verzichten und die Flächen in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Die stadtbildprägende Lage erfordert einfach weiter zu denken, als bis zu einem einfachen Ersatzbau für das Zentralbad“, so Haertel. Der Vorschlag des Architekturbüros verbinde nun ein neues, auch für die Öffentlichkeit gedachtes Hallenbad und eine Kindertagesstätte „in eindrucksvoller Weise mit einem neuen, markanten Gebäude für die Hochschule“
Heinberg: Ich setze darauf, dass Gelsenkirchen eine faire Chance erhält
Konzept, Verkehrsanbindung, Lage, Entwurf – all das spricht auch aus Sicht der CDU für die Akademie an dieser Stelle. Fraktionschef Wolfgang Heinberg. „Das ist an dieser Stelle eine Lage, mit der keine andere Stadt punkten kann. Solch eine Akademie würde uns sehr gut zu Gesicht stehen. Ich setze darauf, dass Gelsenkirchen eine faire Chance erhält.“
„Die Hochschule für Polizei und Verwaltung muss in Gelsenkirchen bleiben und ausgebaut werden“, steht für den grünen Fraktionsvorsitzenden Peter Tertocha fest. Es sei unumstritten, dass größere Hochschulen positive Effekte auf viele Bereiche des städtischen Lebens haben. „Insofern begrüßen wir dieses zukunftsweisende Projekt ausdrücklich. Wichtig ist der Grünen Ratsfraktion, dass auch der Neubau des Zentralbads in unmittelbarer Nähe zum jetzigen Standort nicht in Frage gestellt wird. Um eine längere Bauzeit zu überbrücken, bringen sie „das Aufstellen einer Schwimmbad-Traglufthalle für den Zeitraum der Baumaßnahme“ als Ausgleich ins Spiel.
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