Gelsenkirchen-Horst. Die Markenstraße in Gelsenkirchen-Horst soll ihren Status als Nebenzentrum verlieren, so das Ergebnis einer Studie. Das sind die Hintergründe.

„Einkaufszentrum Markenstraße“: Schilder mit dieser Aufschrift stehen im Süden von Gelsenkirchen-Horst und weisen ortsunkundige Verkehrsteilnehmer auf die „Einkaufsmeile“ hin, die sich hier befindet. Oder, besser gesagt, befand: Die Markenstraße, einstmals neben der Essener Straße die zweite Geschäftsstraße im Stadtteil, hat schon einmal bessere Tage gesehen, zahlreiche Leerstände prägen das Bild. Demnächst könnte die Markenstraße ihren Status als „Nebenzentrum“ verlieren.

Zur Erklärung: Städteplaner stufen ihre innerstädtischen Zentren je nach Wertigkeit ein: Die Palette reicht dabei vom Hauptzentrum (in Gelsenkirchen wären das Buer und Altstadt) über Nebenzentren (zum Beispiel Essener Straße oder Cranger Straße) bis zu Nahversorgungszentren. Damit soll potenziellen Investoren von außerhalb die Möglichkeit gegeben werden, sich innerhalb der Stadt zu orientieren und besser einzuschätzen, wie ein Standort aufgestellt ist.

Diese Kriterien legt die Stadt Gelsenkirchen fest

Ende 2019 hatte die SPD-Fraktion im Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung die Erstellung einer Studie für die Nebenzentren Essener Straße und Markenstraße in Auftrag gegeben. Das Gutachterbüro „Stadt+Handel“ hatte die Studie erstellt, in dieser Woche wurden die Ergebnisse vorgestellt. Der Vorschlag der Experten: Während die Essener Straße ihren Status als Nebenzentrum behält, soll die Markenstraße zum Nahversorgungszentrum heruntergestuft werden.

Die Merkmale eines Nebenzentrums hat die Stadt in ihrem Einzelhandelskonzept festgeschrieben. Dazu gehören unter ein möglichst vollständiges Einzelhandelsangebot im kurzfristigen Bedarfsbereich sowie ein möglichst differenziertes einzelhandelsnahes Dienstleistungsangebot (Ärzte, Gastronomie, Friseure, Reisebüro etc.). Ein Nahversorgungszentrum ist gekennzeichnet durch meist einen „strukturprägenden Betrieb“ – also beispielsweise einen Supermarkt –, um den sich kleinere Anbieter gruppieren, das Dienstleistungsangebot ist weniger ausgeprägt.

Für die Horster Bürgerinnen und Bürger ändere sich aber dadurch nichts, versicherte Stadtsprecher Martin Schulmann. „Die Einstufung ist wichtig für die Vermarktung von Einzelhandelsflächen“, erklärte er. So könnten Leerstände, von denen es auf der Markenstraße derzeit einige gibt, besser gefüllt werden.