Nach dem Brand in einem Gelsenkirchener Gewerbegebiet türmen sich nach wie vor Reifenstapel auf dem Areal. Das sagt die Bezirksregierung dazu.
Nach dem Großbrand im Gelsenkirchener Gewerbegebiet Am Dördelmannshof in Ückendorf türmen sich nach wie vor Reifenstapel auf dem betroffenen Areal. Neue Luftaufnahmen des Gewerbegebietes zeigen jede Menge Pneus auf dem Brandgelände. Das darf nicht sein, weil das Gelände eigentlich für eine ganz andere Nutzung ausgewiesen ist. Jetzt hat sich die die Bezirksregierung Münster als zuständige Aufsichtsbehörde dazu geäußert.
Demnach ist das Gelände, das der Rohstoffhändler Heinrichs an den RCG Reifenhandel Gelsenkirchen untervermietet hat, nach dem Brand vor über acht Wochen „noch nicht geräumt worden“. Am 28. Februar dieses Jahres sind auf dem Gelände hunderte von Reifen in Flammen aufgegangen, die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung.
Behörde: Rohstoffhändler ist als Betreiber zur Räumung der Fläche verpflichtet
Der Brandschutt und die beschädigten Reifen wurden nach Angaben der Bezirksregierung Münster „separiert und sortiert“. Nach Angaben der Firma Heinrichs, so die Behörde in einer Stellungnahme weiter, habe noch keiner der angefragten Entsorgungsunternehmen die Annahme des Materials zugesagt. Weitere Anfragen bei Entsorgungsunternehmen liefen derzeit. „Die Firma Rohstoffhandel Heinrichs ist als Betreiber zur Räumung der Fläche verpflichtet und muss sicherstellen, dass die Brandreste ordnungsgemäß entsorgt werden“, hieß es aus Münster.
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Die Bezirksregierung kündigte an, die Räumung des Geländes weiterhin eng kontrollieren und soweit erforderlich ein Bußgeld-Verfahren einleiten zu wollen. „Für den Fall, dass nach der Räumung erneut illegal Reifen auf dem Gelände gelagert werden sollten, würde eine Strafanzeige geprüft.“
SPD-Landtagsabgeordneter Sebastian Watermeier: Wurde die Behörde getäuscht?
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Im Zusammenhang mit dem Brand auf dem Gelände hatte der Gelsenkirchener SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Watermeier zudem die Frage aufgeworfen, ob die Bezirksregierung Münster als zuständige Aufsichtsbehörde bewusst getäuscht worden ist, weil die Nutzung des Geländes ganz anders ausgewiesen ist, das bestätigt auch die Landesregierung. Vorgesehen sind auf dem Areal Parkplätze und Abstellflächen für Container.
Den Kontrolleuren der Aufsichtsbehörde ist bei ihren unangekündigten und angekündigten angeblich verborgen geblieben, was auf dem Brandgelände tatsächlich passiert.
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