Gelsenkirchen. „Lost Places“ sind auch in Gelsenkirchen beliebte Motive bei Fotografen und Videomachern. Das sind die verlassenen Ruinen der Stadt:
- Die Lost Places in Gelsenkirchen sind beliebte Fotomotive.
- Vor der Kulisse leerstehender, abgerockter Gebäude, in denen die Zeit stillzustehen scheint, entstehen beeindruckende Bilder.
- Wir haben Bilder aus den Lost Places in Gelsenkirchen gesammelt.
Ein hoher Bauzaun umschließt das Gelände, die Außenfassade des einstigen Vorzeige-Restaurants ist mit Graffitis beschmiert, die Scheiben sind eingeschlagen. Eine zentimeterdicke Schicht Herbstlaub bedeckt den Boden. Tritt man ein, knirschen die Glasscherben zerbrochener Türen und Fenster unter den Füßen. Willkommen im ehemaligen China-Restaurant Shanghai : Das seit Jahren leerstehende Gebäude an der Cranger Straße in Erle gilt als sogenannter „Lost Place“.
Lost Places – zu Deutsch: verlassene Orte – sind besonders bei Fotografen und Videomachern beliebt. Vor der Kulisse leerstehender, abgerockter Gebäude, in denen die Zeit stillzustehen scheint, entstehen beeindruckende Bilder – die auf Facebook, Instagram und Youtube geteilt werden. Auch in Gelsenkirchen gibt es einige dieser Orte. Aber Vorsicht: Auch wenn verlassene Gebäude oft frei zugänglich sind, ist es Hausfriedensbruch, wenn man dort eindringt.
Investor will Eigentumswohnungen bauen
Die Immobilie an der Cranger Straße – früher Heimat des Buerschen Nobelrestaurants „Kaiserau“ – gehört heute dem Gelsenkirchener Investor Thomas Bernau. Erst wollte er ein Restaurant oder Hotel auf dem Grundstück errichten, nun soll es ein Haus mit exklusiven Eigentumswohnungen werden: „Das passt einfach besser in die Gegend.“ Mit einem Architekten habe er bereits ein Konzept dafür entwickelt.
Zunächst muss jedoch das alte Gebäude abgerissen werden. „Die Immobilie ist völlig im Eimer“, sagt Bernau. Vor allem in den letzten Monaten seien außerdem immer wieder Vandalen eingedrungen und hätten vieles zerstört: „Ein Dieb hat hier sogar Kupfer im Wert von 900 Euro gestohlen.“
Verlassene Auto-Rennstrecke am Almaring
Lost Places: Bilder aus Gelsenkirchens verlassenen Orten
Dieser Lost Place wird also bald der Vergangenheit angehören. Andere stehen dagegen schon seit Jahrzehnten leer. Ein beliebter Ort für Fotos ist zum Beispiel das Verwaltungsgebäude der früheren Kokerei Alma . Auf dem Gelände der Zeche Alma, wo Kumpel bis Ende der 1970er Jahre Steinkohle förderten, gibt es aber noch mehr zu entdecken.
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Wer über das Zechengelände streift, entdeckt Überbleibsel eines weiteren Kapitels Gelsenkirchener Stadtgeschichte. Bis Mitte der 1980er Jahre rasten Rennwagen über das nach Ende der Kohleförderung errichtete Motodrom „Almaring“ . Verborgen in einem dichten Gebüsch ist die Rennstrecke immer noch erhalten.
Zeche Hugo kann man heute besichtigen
Auch die Zeche Hugo ist zu einem populären Fotoziel geworden. Der Förderverein um den ehemaligen Bergmann Klaus Herzmanatus hat das Zechengelände mittlerweile in eine Mischung aus Freilichtmuseum und Veranstaltungszentrum verwandelt. Zeugnisse der Bergbau-Geschichte wie den ehemaligen Förderturm kann man heute auch besichtigen. In die ehemalige Kaue steigen dagegen immer wieder illegal Menschen ein – auch, um zu fotografieren.
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