Mülheim. Bereits in die zweite Saison geht der Mülheimer Agrar-Ingenieur Matthias Ott mit seinen Gemüse-Parzellen zur Miete. Warum die Nachfrage hoch ist.
Das Anbauen und Ernten von eigenem Gemüse haben auch viele Mülheimer für sich entdeckt. Der Agrar-Ingenieur Matthias Ott hat diesen bundesweiten Trend bereits vor einem Jahr erkannt und entsprechend 1,5 Hektar Land an der Kreuzung Reuter- und Hansbergstraße eingezäunt und eingesät. „Das war schon sportlich“, sagt der 26-Jährige. Ende April aber kann dafür die zweite Saison beginnen – die Nachfrage sei da.
Denn schon jetzt haben sich einige Hobby-Gärtner der ersten Stunde erneut angemeldet. Diesmal wollen viele von ihnen selbst über die Gemüsesorten entscheiden und dieses auch anpflanzen. Ott bietet etwa 30 verschiedene Gemüsearten an. Dass man sich gegenseitig beim Heranziehen des eigenen Gemüses unterstützt, ist für die meisten Parzellenbesitzer selbstverständlich, „es ist eine großartige Gemeinschaft entstanden“, hat Ott beobachten können.
Wie das Hobby-Gärtnern die Sicht auf Gemüse positiv verändert
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2021 hatte den Jung-Gärtner allerdings auch Geduld abgerungen, berichtet der Agrar-Ingenieur, denn das Gemüse war später reif als gedacht. Warum aber die Nachfrage schon zum Projektstart im vergangenen Jahr so groß war, erklärt sich Ott so: „Vielen Menschen fiel im Homeoffice die Decke auf den Kopf. Sie wollten raus in die Natur, was erleben und haben sich zu begeisterten Gärtnern entwickelt.“
Mit einiger Freude sieht der Initiator auch, dass sich mit dem Selbsternten offenbar auch die Einstellung zum Gemüse positiv verändert: „Im Supermarkt werden Produkte, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen, aussortiert. Hier nicht. Sie landen zu Hause auf dem Teller, denn was man mit eigenen Händen aus der Erde zieht, wird auch gegessen.“
Unterschiedliche Parzellengrößen sind noch zu haben
Noch sind im Naturschutzgebiet „Winkhauser Tal“ an der Stadtgrenze Mülheim-Heißen einige wenige der rund 100 Parzellen frei. Rund zwei Drittel sind vergeben. „Wir bieten unterschiedliche Feldgrößen von 50 bis 100 Quadratmetern an, reagieren aber auch auf individuelle Anfragen“, erklärt Ott, der sich auch vorstellen kann, etwa einer Kita einen Gemeinschaftsgarten anzubieten.
Interessierte können sich bei Ott melden unter matthias.ott@live.de