Gelsenkirchen. Eltern von 14 Grundschulen in Gelsenkirchen bündeln nach dem Test-Chaos ihren Protest. Sie fordern mehr Unterstützung. So reagiert die Stadt.
Elternvertreter von 14 Grundschulen in Gelsenkirchen sowie die Stadtelternschaft haben ihrer Forderung nach einer Wiedereinführung der PCR-Tests an Grundschulen Nachdruck verliehen. Mit einer im Netz geteilten Collage wollen sie die Unterstützung der Elternvertreter in anderen Kommunen gewinnen, um den Druck auf das NRW-Bildungsministerium zu erhöhen.
NRW-Schulministerin Gebauer lehnt Forderung nach sensibleren Schnelltests ab
Landes-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte noch am Mittwoch erneut nach entsprechenden Forderungen von Elternvertretern und Opposition abgelehnt, sensiblere Schnelltests einzuführen, um mögliche Infektionen sicherer zu erkennen. Die in Gelsenkirchen verwendeten Tests entdecken zwar laut Paul-Ehrlich-Institut bei hoher Virenlast 100 Prozent, bei mittlerer Virenlast aber nur 60 Prozent der Infektionen, bei niedriger Virenlast gar zu null Prozent.
Von der Kommune fordern die Eltern indes zur Überbrückung bis zur Wiedereinführung pool-auflösender PCR-Tests Unterstützung bei den Testmöglichkeiten vor dem Schulbeginn. „Es gibt zwar viele Testzentren, aber nicht in direkter Nähe zu den Schulen und auch nicht zu den passenden Öffnungszeiten. Außerdem ist das für berufstätige Eltern kaum zu bewältigen, spontan Testtermine zu vereinbaren. Viele sind überfordert“, erklärt Daniela Isopp, Elternvertreterin an der Liebfrauenstraße.
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Gelsenkirchens Bildungsdezernentin Anne Heselhaus bittet Elternschaft zum Gespräch
Die Elternschaft hat in mehreren Schreiben die Oberbürgermeisterin um Unterstützung gebeten, außer einer Solidaritätserklärung habe das aber kaum Effekte gehabt, beklagen die Eltern. Auf konkrete Unterstützungsbitten wie die Anschaffung sensiblerer Schnelltests oder Unterstützung beim Testen auf dem Schulhof habe es keine Reaktion gegeben.
Mittlerweile hat sich Bildungsdezernentin Anne Heselhaus zunächst telefonisch mit Eltern in Verbindung gesetzt. Am Freitag (11. Februar) sind nun Elternvertreter zu einer Videokonferenz eingeladen, um Hilfsmöglichkeiten zu besprechen, die im Vorfeld bereits vom Bildungsreferat geprüft wurden.