Mülheim. Seit Monaten vermutet ein Mülheimer, dass seine Ex-Freundin seinen Hund entführt hat. Der Fall liegt vor Gericht. Hier ist der neueste Stand.
„Es gibt immer noch Tage, an denen ich mich einfach nur verkrieche. Mich nimmt das immer noch sehr mit. Es fällt mir schwer, darüber zu reden“, gesteht ein junger Mann aus Mülheim. Noch immer vermutet er, dass seine Ex-Freundin seinen Hund entführt hat. Seit knapp vier Monaten ist der Australian Shepard verschwunden. In einem neuen Instagram-Video spricht der Hundebesitzer über die aktuellen Erkenntnisse und die Tortur, die er hinter sich hat.
Ein Rückblick: Als sich der Mülheimer von seiner Freundin trennt, soll sie ihm gedroht haben, seinen Hund nicht zurückzugeben. Der Vierbeiner ist zu diesem Zeitpunkt bei ihr. Erst nimmt der Besitzer die Drohung nicht ernst. Kurze Zeit später stellt er fest: Der Kaufvertrag und das Impfbuch sind aus seiner Wohnung gestohlen worden. Er stellt eine Strafanzeige, die Kriminalpolizei beginnt zu ermitteln und der Fall landet vor Gericht.
Ex-Freundin soll den Hund des Mülheimer Besitzers im Ausland versteckt halten
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Doch seine Ex-Freundin weist alle Anschuldigungen von sich. So gibt sie am Anfang an, ihr sei der Hund in Oberhausen entlaufen. Wenig später korrigiert sie sich und sagt, er sei in Duisburg entwischt. Daran glaubt der Besitzer jedoch nicht: „Mein Hund würde nie weglaufen.“ Er zieht mit einem Suchtrupp los und macht direkt die nächste Entdeckung: Viele seiner Vermisstenplakate sind entfernt worden. Offenbar hat seine Ex-Freundin sie abgehängt, um die Suche zu erschweren. Dafür habe der Mülheimer Augenzeugen.
Neueste Zeugenaussagen lassen nun vermuten, dass sie den Vierbeiner ins Ausland verfrachtet hat und ihn dort versteckt hält. Das würden nicht nur ihre eigenen Freunde, sondern auch Arbeitskollegen von ihr berichten. Letztere seien auch bereit dazu, bei der Polizei eine Aussage zu machen. Das schildert der Hundebesitzer in seinem 30-minütigen Video auf Instagram.
Darin bedankt er sich auch bei allen, die ihm bisher geholfen haben. „Es ist der unfassbare Wahnsinn, was ich für eine Unterstützung von euch bekomme. Das ist fernab von allem, was ich jemals erwartet hätte.“ Fast 100.000 Menschen reagieren auf seinen Aufruf, als er vor vier Monaten das erste Mal in den sozialen Medien um Hilfe bittet.
Hundebesitzer bekommt eine Unterlassungsklage und bereitet nun eine Stufenklage vor
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In der Zwischenzeit soll seine Ex-Freundin eine Unterlassungsklage gegen ihn eingereicht haben. Nach seiner Gegendarstellung sei ihm jedoch Recht zugesprochen worden. Der Mülheimer vermutet, dass sie ihn damit wieder von der Suche abhalten wollte. „Wenn sie mir so etwas vorwirft, sind mir erstmal die Hände gebunden. Dann muss ich mich mit den rechtlichen Dingen beschäftigen. Jede Zeit, die ich damit verbringe, ist verlorene Zeit, um nach Denver zu suchen.“ So heißt sein mittlerweile acht Monate alter Hund.
Momentan bereite der Besitzer eine Sammel- bzw. Stufenklage vor. Dafür würden alle Hinweise und Zeugenaussagen von der Kriminalpolizei gesammelt werden. Im Instagram-Video wendet er sich auch persönlich an seine Ex-Freundin und sagt: „Ich lasse sämtliche Klagen fallen und lösche jeden Beitrag in den sozialen Medien, wenn du dafür sorgst, dass mir Denver wohlbehalten zurückgebracht wird.“
30-jähriger Mülheimer möchte keinen Rosenkrieg, sondern nur seinen Hund zurück
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Sie könne ihn auch anonym in einem Tierheim abgeben, damit er ihn abholen kann. „Ich weiß, dass ich im Recht bin. Ich habe so viele Zeugenaussage und Beweise, um sicher zu sein, diese Klage zu gewinnen“, sagt der 30-Jährige. Aber darum ginge es ihm nicht. „Ich möchte kein Leben ruinieren. Ich will in der Öffentlichkeit keinen Rosenkrieg. Es geht mir einzig und allein um Denver.“
Der Fall wird mittlerweile von der Staatsanwaltschaft in Duisburg betreut. Pressesprecher Felix Bachmann sagt: „Das Verfahren ist bei uns eingegangen und die Ermittlungen dauern an. Aber es gibt noch nichts Neues.“ Im rechtlichen Sinne handelt es sich übrigens nicht um eine Entführung, sondern um eine Entwendung oder um Diebstahl. Hunde gelten vor Gericht als Sache.
Hinweise zum Verbleib von Denver können Zeugen bei der Tiersuchorganisation Tasso abgeben, dort ist Denver registriert. 24-Stunden-Hotline: 06190 937300.