Gelsenkirchen-Buer. Vier Jahre lang hatte die Bäckerei Kläsener am Nordring in Gelsenkirchen-Buer geschlossen. Jetzt öffnet sie wieder: Das sind die Gründe.
Wenn es um die Themen Nachhaltigkeit und Ernährung geht, fällt schnell das Stichwort Regionalität: Nach Möglichkeit sollen bei der Herstellung von Lebensmitteln Zutaten eingesetzt werden, die aus der näheren Umgebung kommen. Markus Kläsener ist Bäcker, und er erfüllt dieses Kriterium: Das Getreide für seine Backwaren wächst in Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhellen.
Kläsener betreibt gemeinsam mit seinem Bruder Theo die Bäckerei Kläsener. Der Stammsitz ist in Kirchhellen, hier hatte der Großvater der beiden im Jahr 1938 den Betrieb gegründet, mittlerweile gibt es zehn Filialen in Bottrop und Gladbeck – und seit zwei Wochen auch wieder in Buer. Nach einer vierjährigen Zwangspause öffnete das nagelneue Ladenlokal am Buerschen Nordring abermals seine Türen.
Gelsenkirchener Stammkunden setzen sich für ihre Bäckerei ein
Bis 2017 gab es an dem Standort an der Kreuzung zur Lindenstraße schon einmal eine Bäckerei Kläsener, und zwar auf dem Gelände des Discounters Lidl. Doch dann beschloss Lidl, den Markt von 1000 auf 1200 Quadratmeter zu erweitern – und für die Bäckerei war in den neuen Plänen kein Platz mehr, sie musste zunächst weichen.
„Viele unserer Stammkunden wollten sich aber damit nicht zufrieden geben und haben sich bei Lidl beschwert“, berichtet Markus Kläsener. Offensichtlich erfolgreich: „Lidl hat sein Gelände vergrößert, damit die Bäckerei wieder Platz findet“, sagt der Bäcker, der dem Discounter für die gute Zusammenarbeit dankt. Jetzt bekommen die Kunden wieder ihre Brötchen und ihr Brot, wie sie es gewohnt sind.
Steinofen sorgt für den besonderen Geschmack
Für Markus Kläsener sind die Backwaren in seiner Bäckerei etwas Besonderes. „Zum einen legen wir viel Wert auf Regionalität“, sagt er. Der Bauernhof Overgünne aus Kirchhellen, der auch Anbauflächen in Gladbeck und Buer hat, liefert die Getreidesorten Emmer und Dinkel. „Dabei handelt es sich um die Vorläufer der heutigen Getreidesorten“, sagt Kläsener. Die kämen bei den Kunden besonders gut an – auch deshalb, weil Menschen, die unter einer Weizenunverträglichkeit leiden, mit Dinkel und Emmer in der Regel keine Probleme hätten. „Außerdem ist der Geschmack ein anderer“, sagt Kläsener. Gemahlen wird das Getreide in einer Mühle in Raesfeld.
Auch das Backverfahren ist speziell: Brötchen und Brote werden im Steinofen gebacken, statt auf einem Blech liegt der Teig dabei direkt auf dem heißen Stein. In Verbindung mit einer längeren Ruhezeit der Teiglinge gibt das auch noch einmal einen speziellen Geschmack. „Unsere Brote werden auch nicht am Vortag gebacken, sondern täglich frisch“, sagt Kläsener. Durch das Backverfahren seien sie zudem länger haltbar.
Der Laden auf dem Gelände des Lidl-Marktes präsentiert sich in einer ansprechenden Steinoptik, Kunden können dort nicht nur Brötchen kaufen, sondern auch einen Kaffee trinken – auch eine Außenterrasse ist vorhanden.
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