Berlin. Lässig und locker: Im Sommer sind weit geschnittene Hosen angesagt. Ins Schwitzen kommen ihre Trägerinnen damit nicht. Die neuen Modelle sind damit genau das Richtige für heiße Tage am Strand - oder auch im Büro.
Wenn es im Sommer so richtig heiß wird, ist luftige Kleidung angesagt. Bloß nicht schwitzen lautet die Devise. Viele greifen dann lieber zum Rock oder Kleid. Doch in diesem Sommer sind leichte Hosen im Trend, die auch bei 30 Grad noch angenehm sind.
In sind gemusterte weite Sommerhosen wie die Palazzo- oder Harems-Hose. Die Zeit der engen Röhren ist vorbei, sagt Personal Shopperin Andrea Lakeberg aus Berlin. Ob geblümt, gepunktet oder kariert - die meist hoch geschnittene Hose ist aus fließendem Stoff und flattert bei einer leichten Sommerbrise. Unten fällt sie meist gerade. Angelehnt ist der Stil an die Hippiezeit der 70er Jahre.
Pastelltöne und Blumenfarben im Trend
"So eine Hose ist der Mittelpunkt des Outfits. Danach kommt lange nichts", erklärt Lakeberg. Der Rest der Kleidung muss also zurückhaltend sein, am besten einfarbig. Frauen können ein weißes Blüschen in die Hose stecken. Ballerinas oder Sandalen lassen den Look lässig und entspannt wirken. Manchmal hat die weite Hose auch eine Bügelfalte, erinnert an die klassische Marlene-Hose. Dann wirkt sie eleganter und eignet sich auch fürs Büro, findet Lakeberg. "Ein Blazer drüber, fertig."
Pastelltöne und Blumenfarben bestimmen dabei die Sommermode, hat Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut in Köln beobachtet. Diese Farben finden sich auch bei den Hosen wieder. "Es geht weg von den schrillen Neonfarben der letzten Zeit", erklärt er. Um eine weite Sommerhose tragen zu können, brauchen Frauen allerdings lange Beine. Der Stoff umspielt sie und schmeichelt der Figur. Kleine Frauen können mit einer weiten Musterhose schnell noch kleiner wirken.
Ausgefallener Blickfang: die Kniebundhose
Noch etwas ausgefallener und ebenfalls ein Blickfang ist die Culotte. Die Kniebundhose ist eine typische Männerhose aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist hoch geschnitten, fällt weit und ist halblang - das heißt, sie endet etwas unter dem Knie. Es gibt sie von Denim im Stil der 70er Jahre oder schick in gedeckten Farben aus feinen Stoffen. "Über die Culotte liest man viel, auf der Straße sieht man sie allerdings eher selten", sagt Personal Shopperin Katrin Thörl-Schultz aus Regensburg. Das liegt daran, dass die Culotte die Wade stark betont. "Gerade Frauen mit etwas kräftigen Waden fühlen sich in dieser Hose möglicherweise unwohl."
Ein kleiner Trick hilft allerdings, die Beine in der Culotte zu strecken. "Mit richtig hohen Absatzschuhen wirkt die Culotte schon viel femininer", erklärt Lakeberg. Etwas Mutigere können den Hosenrock mit Blockabsatz-Schuhen oder Öko-Sandalen kombinieren. Dazu ein kastiges, kurzes Oberteil - fertig ist ein hipper Großstadtlook.
Auch interessant
Wer es etwas weniger ausgefallen mag, greift zur kurzen Jeanshose. Sie war nie wirklich weg von der Bildfläche. Die Jeanshose ist ein Freizeitlook, der sich vielfältig kombinieren lässt. "Mit flachen Sandalen und Blüschen wirkt sie niedlich", sagt Thörl-Schultz. Eher sportlich wird das Outfit mit T-Shirt und Sneakers. Je ausgefranster und ausgewaschener der Jeansstoff ist, desto jugendlicher sieht die Hose aus. Die kurze Jeanshose gibt es in verschiedenen Längen - von superkurz bis kurz übers Knie. Nach dem Alter der Trägerin richtet sich in der Regel die Länge der Hose. "Das muss aber nicht heißen, dass eine ältere Dame mit schönen Beinen nicht auch eine kurze Hose tragen kann", findet Thörl-Schultz.
Kurze Jeans nicht im Büro
Auch hier kann ein hoher Schuh die Beine optisch strecken. "Die kurze Jeanshose bleibt allerdings ein Freizeitmodell", sagt Lakeberg. Im Büro hat sie nichts zu suchen. Einen Kontrast zum ausgefransten verwaschenen Modell setzen Frauen, indem sie die Hose mit Bluse und Blazer kombinieren. "Das ist das Schöne an dieser Hose: Man kann sie im Prinzip mit allem kombinieren." So geben Frauen mit ihr ganz unterschiedliche modische Statements ab.
Auch interessant
Ähnlich kurz wie die Jeanshose sind die Shorts im Stil von Sporthosen. Sie sind aus leichten Stoffen, sitzen am Po enger und fallen an den Beinen etwas weiter. Oft haben sie ein breites Bündchen mit einer Kordel zum Zubinden. Wie bei den weiten Sommerhosen sind diese Höschen bunt gemustert. Sie können mit einer leichten Sommerbluse oder luftigen Shirts kombiniert werden. "Ein massiver klobiger Schuh dazu wirkt stylish. Auch Birkenstocks runden den Look ab", sagt Lakeberg.
Die Hosen sehen lässig aus und sind gemütlich. "Bequemlichkeit und Komfort sind ein wichtiges Thema. Das kommt aus dem Sport", erklärt Müller-Thomkins. Sie sollen Frauen ein ähnliches Gefühl wie beim Relaxen auf dem Sofa zu Hause vermitteln. Doch so gemütlich die Hot Pants auch sind - nur an schlanken langen Beinen machen sie etwas her. "Das ist wirklich eher was für junge Mädchen", findet Lakeberg. Wer es richtig flippig mag, kombiniert die Hose mit Kniestrümpfen. Doch es muss nicht immer gleich so ausgefallen sein: Die Sommerhosen eignen sich so oder so perfekt für einen heißen Tag am See oder ein Picknick im Park. (dpa)