Essen. . Benehmen ist Glücksache. Das hat zumindest die Oma immer behauptet, wenn wieder mal die Freundinnen der Enkelin keine Hände schütteln wollten. Das mag wohl in vielen Fällen tatsächlich so sein - allerdings lässt sich gutes Benehmen durchaus lernen. Spätestens zur Hochzeit der besten Freundin sollte jede Frau verinnerlich verankert haben, dass sie zu diesem Anlass auf die Farbe Weiß verzichten muss: Benimm-Regeln für Hochzeitsgäste.
Nadja Dennersmann, Hochzeitsplanerin in der Region, greift zwar nicht auf Knigge zurück, wenn sie Paare und ihre Gästeschar berät, doch sie weiß, was frau darf und man besser lassen sollte. Denn so ein richtiger Fauxpas vor einer runden Zahl von Hochzeitsgästen bleibt meist unvergessen. „Die weiße Kleidung wird da oft zur Nebensache“, weiß die Hochzeitsplanerin.
Nur, damit es noch einmal festgehalten wird: Weiß ist absolut tabu, selbst, wenn die Braut ein champagnerfarbenes Kleid trägt. Und auch der Mann sollte nicht im weißen Anzug erscheinen. Aber ebenso tabu ist für die Gäste, den Tanzboden für sich zu erobern, bevor das Brautpaar den Tanz offiziell eröffnet hat. Selbst wenn die Musik noch so schön ist, die Gäste müssen warten.
Nur das Brautpaar schneidet die Torte an
Und auch die Männer müssen warten: Das Sakko bleibt solange am Körper, bis auch der Bräutigam sich seiner Jacke entledigt hat. Allerdings kann das schon mal bis in die Abendstunden dauern, bei möglichen Außentemperaturen kein Zuckerschlecken für die männlichen Gäste. Aber: „Diese Regel wird inzwischen etwas lockerer gesehen“, sagt Nadja Dennersmann. „Jeder schwitzt anders und viele frisch vermählte Ehemänner haben sich einen Spaß daraus gemacht, ihre Geschlechtsgenossen wegen der bekannten Sakko-Regel ein wenig leiden zu lassen und manchmal die Jacke gar nicht ausgezogen.“
HeiratenAllerdings sollte jeder, der zu einer Hochzeit eingeladen wird, den Hinweis zur Kleiderordnung auf der Einladungskarte befolgen. „Dem Anlass entsprechend“ heißt festliche Garderobe, „stilvoll“ bedeutet in der Regel schon Smoking für die Herren und langes Kleid für die Damen, für die „legere“ Hochzeit darf dann auch die Jeans mit.
So richtig daneben kann es aber sein, wenn ein Gast noch vor dem Brautpaar die Hochzeitstorte anschneidet – weil sie so schön aussieht. „Ja, natürlich, die sieht immer besonders gut aus, damit das frisch vermählte Paar als erstes seine Freude daran hat“, meint die Expertin dazu. An diesem Tag sind Braut und Bräutigam die Hauptpersonen und weil das so ist, gibt es eigentlich nichts, was diese zwei dann nicht tun dürfen – außer vielleicht den falschen Partner küssen.