Berlin. Facebook hält künftig für Menschen, die sich nicht in den Kategorien “Mann“ oder “Frau“ wohlfühlen, weitere Möglichkeiten bereit. Gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband wurden 60 zusätzliche Beschreibungen ausgearbeitet. So soll es für Menschen einfacher werden, ihr Geschlecht zu benennen.

Facebook erweitert für Nutzer in Deutschland seine Geschlechtseinstellungen über "Mann" und "Frau" hinaus. Damit will das Online-Netzwerk es Lesben, Schwulen, Transsexuellen und weiteren Menschen einfacher machen, ihre Geschlechtsidentität auszudrücken. "Allein die Gender-Kategorien Frau und Mann genügen oft nicht, um auszudrücken, wie man sich selbst fühlt und wahrnimmt", erklärte Facebook-Sprecherin Tina Kulow.

Neben "weiblich" und "männlich" wird die Möglichkeit "benutzerdefiniert" hinzugefügt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Darunter soll es 60 Auswahlmöglichkeiten geben, die Facebook gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband ausgearbeitet hat. Dazu zählen "androgyn", "intersexuell" oder "Femme" sowie "Trans* Mann" oder "Trans* Frau".

Zeichen des Respekts

Für manche sei es ausreichend, "Frau" oder "Mann" anzukreuzen, erklärte Verbandssprecher Axel Hochrein. Andere empfänden diese beiden Möglichkeiten allein als Einengung. Eine sensiblere Sprache sei "ein Zeichen des Respekts gegenüber Verschiedenheiten". Die Nutzer können festlegen, ob Facebook sie gegenüber ihren Freunden mit "er", "sie" oder neutral im Plural bezeichnen soll. Das spielt etwa bei Hinweisen auf Geburtstage eine Rolle.

Auch interessant

Die Nutzer bestimmen zudem, ob ihre Geschlechtsbezeichnung öffentlich, nur für ihre Facebook-Kontakte oder nur für einen kleinen Kreis dieser Kontakte angezeigt wird. In den USA hatte Facebook diese Änderungen bereits vor einiger Zeit eingeführt. Für Nutzer in Deutschland, die als Sprache Deutsch eingestellt haben, sollen die Änderungen im Laufe des Donnerstags freigeschaltet werden. In Deutschland hat Facebook etwa 25 Millionen aktive Nutzer. (dpa)