Essen. Die Deutsche Post hat in dieser Woche mit SIMSme eine Alternative zu Messengern wie WhatsApp oder Threema veröffentlicht. Die App wirbt mit sicherer Verschlüsselungstechnik und Nachrichten, die sich nach Wunsch selbst zerstören. Der Start der App ging jedoch in die Hose.
Die Nachfrage nach sicheren Messenger-Apps ist groß in Deutschland nachdem massive Datenschutzlücken beim Marktführer WhatsApp bekannt wurden. Sicherheit beim Chatten scheint den Usern etwas wert zu sein: Seit Monaten ist mit Threema eine kostenpflichtige Alternative auf den vorderen Plätzen der Download-Charts im iOS-Appstore zu finden, die dank Server in der Schweiz zuverlässige Verschlüsselung anbietet.
Doch seit dieser Woche hat Threema gefährliche Konkurrenz bekommen: Die Deutsche Post brachte ihre groß angekündigte Messenger-App SIMSme auf den Markt – und die ist gratis.
Ansturm zwang Post-Server in die Knie
Auch SIMSme wirbt mit höchsten Sicherheitsstandards und Verschlüsselungstechnik. Mit "über 500 Jahren Erfahrung in der Übermittelung von Nachrichten" sieht sich die Post als perfekter Partner für "deine vertrauensvolle Kommunikation". Punkten will die App durch seine Server in Deutschland (die NSA kann auf den amerikanischen WhatsApp-Rechnern großzügig mitlesen), doch ausgerechnet diese bescherten SIMSme einen Fehlstart. Der erste Ansturm zwang die Post-Computer in die Knie.
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Netzwerkfehler, Abstürze, Anmeldeprobleme sorgten für Frust bei den Usern und machten ein Probieren nahezu unmöglich. Viele Nutzer reagierten mit negativen Bewertungen und gaben dem Programm deshalb nur einen Stern.
Die Post gab auf der SIMSme-Homepage zu, den Ansturm unterschätzt zu haben. Als Reaktion verzehnfachte sie ihre Server-Kapazitäten. Am Freitagmorgen schien die Panne bereits behoben zu sein.
Messengen in "Mission-Impossible"-Manier
Nachdem die Kinderkrankheiten überstanden sind, hat SIMSme durchaus das Potenzial zum App-Dauerbrenner. Zwar fehlt beispielsweise noch die Möglichkeit, Sprachnachrichten zu verschicken, doch wer Wert auf Sicherheit und Verschlüsselung legt, hat mit dem Post-Messenger eine kostenlose App zur Auswahl, die zudem in bester "Mission-Impossible"-Manier ermöglicht, seine Nachrichten selbst zerstören zu lassen. Ein Klick auf den Bomben-Button genügt und die Daten verschwinden nach einer festgelegten Anzahl an Sekunden oder einem bestimmten Datum von der Bildfläche. Für die erste Million Nutzer steht diese Funktion dauerhaft kostenlos zur Verfügung. Regulär kostet das Update 0,89 Euro.