Wien. Feldzug gegen das weltweit größte Soziale Netzwerk: Mit einer Sammelklage wollen österreichische Datenschutz-Aktivisten gegen Facebook vorgehen. Sie halten die Bestimmungen zur Verwendung von Nutzerdaten für nicht rechtens und fordern deshalb 500 Euro Schadenersatz pro Person.

Österreichische Datenschutz-Aktivisten suchen Mitstreiter für eine gemeinsame Klage gegen das Online-Netzwerk Facebook. Kläger ist der Österreicher Max Schrems, der sich bereits mehrfach bei den Behörden über mangelnden Datenschutz auf Facebook beschwert hatte. Er klagt vor dem Handelsgericht Wien gegen das Online-Netzwerk.

Am Freitag rief er andere Facebook-Mitglieder auf, sich ihm anzuschließen. "Mit jedem zusätzlichen Teilnehmer steigt auch der Druck auf Facebook", erklärte Schrems. Er will für jeden Teilnehmer 500 Euro Schadenersatz von Facebook einklagen.

Schrems hält Facebooks Bestimmungen zur Verwendung von Nutzerdaten nach EU-Recht für ungültig. Außerdem würden viele Daten "hinter dem Rücken" der Nutzer gesammelt. Auch die Zusammenarbeit mit dem US-Geheimdienst NSA über das Programm "Prism" ist Teil der Klage. Facebook und andere Internetfirmen mit Sitz in den USA sind gesetzlich verpflichtet, Behörden unter bestimmten Umständen Zugriff auf Nutzerdaten zu gewähren. (dpa)