Brüssel. Der Ärger von Google mit der Europäischen Union dauert an: Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, der US-Konzern manipuliere Suchergebnisse zu seinen Gunsten. Google hatte zwar bereits im Oktober Änderungen angeboten - doch die Politiker in Brüssel waren mit den Vorschlägen nicht zufrieden.
Die EU-Kommission ist im Streit mit Google um mögliche Manipulationen seiner Suchergebnisse mit den bislang angebotenen Änderungen bei der Anzeige der Ergebnisse nicht zufrieden. Die bisherigen Vorschläge des US-Konzerns seien "nicht akzeptabel", sie seien nicht geeignet, die Bedenken der Kommission zu zerstreuen, sagte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Freitag im spanischen Rundfunk. Google hatte Anfang Oktober neue Änderungsvorschläge unterbreitet.
Almunia lässt seit rund drei Jahren mehrere Praktiken von Google prüfen. Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, dass der US-Konzern Suchergebnisse manipuliert. Dabei würden Ergebnisse von spezialisierten Suchdiensten, die Google selbst betreibt, prominenter angezeigt als Ergebnisse der Konkurrenz. Beispiele sind Google Shopping für Einkäufe und Google Flights für Flugreisen. Dem Marktführer drohen ein Verbot der Praktiken und eine hohe Geldbuße.
Kommission hatte Google-Konkurrenten um Rat gefragt
Google hatte im Oktober Änderungen bei der Anzeige von Online-Suchergebnissen angeboten, mit denen Links von Konkurrenten besser herausgestellt werden sollen. Danach hatte die Kommission Konkurrenten des Internet-Giganten um ihre Einschätzung gebeten.
Noch läuft das Verfahren, wie Almunia gegenüber dem spanischen Rundfunk betonte. Es sei zwar nur noch wenig Zeit übrig, "doch der Ball ist immer noch im Feld von Google". Es sei noch zu früh, über Sanktionen zu sprechen, sagte Almunia laut den von der Kommission verbreiteten Zitaten. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen. (afp/dpa)