Leipzig/Bad Hersfeld. . Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lässt in der Auseinandersetzung mit dem Online-Versandhändler Amazon nicht locker. Mitten im Weihnachtsgeschäft haben Beschäftigte der Logistikzentren in Bad Hersfeld und Leipzig am Donnerstag begonnen, den vierten Tag in Folge zu streiken.
Beschäftigte des Online-Versandhändlers Amazon haben ihre Streiks am vierten Tag in Folge fortgesetzt. In den Versandzentren im hessischen Bad Hersfeld und im sächsischen Leipzig ist die Frühschicht seit Donnerstagmorgen erneut im Ausstand, wie der Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Christoph Schmitz, in Berlin sagte.
In beiden Versandzentren soll der Ausstand bis einschließlich Samstag weitergehen. Die Hessen hatten sich erst am Mittwoch für eine Verlängerung der Aktionen ausgesprochen. Weihnachtspakete könnten sich wegen des Streiks verspäten, warnt die Gewerkschaft Verdi.
Amazon versteht sich nicht als Einzelhändler - in punkto Bezahlung
Am Mittwoch streikten an beiden Standorten laut Verdi rund 1100 Mitarbeiter. Amazon sprach von rund 820 Beschäftigten. In dem seit Monaten schwelenden Konflikt fordert Verdi die Aufnahme von Verhandlungen für einen Tarifvertrag zu den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels für bundesweit rund 9000 Mitarbeiter. Amazon lehnt dies bisher strikt ab.
Die Gewerkschaft fordert von Amazon höhere Löhne und tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Sie unterstreicht diese Position seit Monaten mit immer neuen Protestaktionen in den Verteilzentren. Amazon nimmt indes die Logistikbranche als Maßstab, in der niedrigere Löhne gezahlt werden. Insgesamt arbeiten Amazon zufolge derzeit an den neun deutschen Logistikstandorten rund 9000 festangestellte Mitarbeiter, unterstützt würden sie von 14.000 Saisonarbeitern. (dpa/rtr)