San Francisco. Die Krise beim Spiele-Entwickler Zynga nimmt immer größere Ausmaße an. Im vergangenen Quartal gab es Einbrüche auf ganzer Linie und rote Zahlen. Der neue Chef Don Mattrick will das Steuer herumreißen, sieht dabei allerdings das Glücksspiel nicht mehr als Heilsbringer.

Die für einige Zeit sehr erfolgreiche Internet-Spiele-Schmiede Zynga steht mit dem Rücken zur Wand. Im zweiten Quartal seien 40 Prozent der monatlichen Nutzer abgewandert, teilte der US-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Damit spielen monatlich nur noch 187 Millionen Menschen Zynga-Spiele wie "Farmville", "Words with Friends" und "Mafia Wars", die häufig über Facebook aufgerufen werden.

Der Umsatz fiel um knapp ein Drittel auf 231 Millionen Dollar und unter Strich stand ein Minus von 15,8 Millionen Dollar. Dies ist etwas weniger als im Vorjahr und mehr als von Analysten erwartet. Die Aktie brach nachbörslich um 14 Prozent an der Wall Street ein und lag damit rund 70 Prozent unter dem IPO-Preis von Dezember 2011.

Keine Zynga-Spiele mehr um echtes Geld

Der neue Zynga-Chef Don Mattrick, der am 1. Juli das Ruder von Firmengründer Mark Pincus übernommen hatte, mahnte Anleger zur Geduld. Er benötige mindestens drei Monate, um sich ein genaues Bild zu machen, wo es mit dem Konzern hingehe. Eine wichtige Entscheidung hat er jedoch bereits getroffen.

Künftig will Zynga in den USA keine Spiele mehr anbieten, wo es wie beispielsweise beim Pokern um "echtes" Geld geht. Zugleich betonte Mattrick, der zuvor bei Microsoft für die erfolgreiche Xbox zuständig war, Zynga kehre zu seinen Wurzeln zurück und konzentriere sich auf das Anbieten von kostenlosen Spielen. (dpa/rtr)