Essen. Was lässt sich mit Hilfe des Internets über unsere sexuellen Vorlieben herausfinden? Zwei Wissenschaftler haben das untersucht und ein Buch darüber geschrieben. Es bietet Einblicke, wer im Netz wonach rund ums Thema Sex sucht. Wenn da nur der blödsinnige deutsche Titel des Buchs nicht wäre.

Wir müssen mal über Sex reden. Reden wir also über Buchcover: Zwei Bücher auf dem Sofatisch. Eines hat ein Titelbild, bei dem winzige Porträts das Bild einer nackten Frau von hinten formen.

Das Cover der englischen Ausgabe
Das Cover der englischen Ausgabe © Penguin

Zu grisselig für ein Pin-Up, zumal da, wo die Seite einer Brust oder ein Hintern zu sehen wäre, der Buchtitel steht: „A Billion Wicked Thoughts – What the Internet Tells Us About Sexual Relationships“ (eine Milliarde schmutzige Gedanken – was uns das Internet über sexuelle Beziehungen verrät).

Buch zwei hat ein knatschrotes Cover. Darauf, in Großbuchstaben: „Klick! Mich! An! – Der große Online-Sex-Report“. Nun ja.</p><p>Es ist dasselbe Buch, von Ogi Ogas und Sai Gaddam. Beide Doktoren der Neuroinformatik, beide hätten Besseres verdient als Cover und Titel der deutschen Ausgabe. Im Buch geht es um Datenanalyse, um Labor-Experimente, Evolution und Hirnforschung – zum Thema Sex.

Das Cover der deustchen Ausgabe
Das Cover der deustchen Ausgabe © Randomhouse

Ausgangspunkt ist, aus Suchbegriffen Muster abzuleiten, wie Menschen online nach Lustgewinn suchen. Wird häufiger nach „Brüste“ gesucht oder nach „jung“? Wer sucht Bilder, wer sucht Texte? Suchen schwule Männer und heterosexuelle Frauen ähnlich? Das Buch ist populär vermittelte Wissenschaft, zu einem Thema, das kaum jemanden nicht interessieren dürfte. Urlaubslektüre.

Bei Amazon hat das Original übrigens vier von fünf Sternen bekommen, die deutsche Version drei. Vielleicht aus Enttäuschung bei Lesern, die sich angesichts des Covers mit brüllenden Buchstaben anderes erhofft hatten.