Hannover. .

Die Nachricht fiel äußerst knapp aus: „Wir machen’s kurz: Es ist vorbei.“ Ende April macht das soziale Netzwerk SchülerVZ dicht. Betroffen sollen rund 200 000 Nutzer sein, die auf der Internetseite noch aktiv sind. SchülerVZ hatte in den vergangenen Jahren mit massivem Mitgliederschwund zu kämpfen. Der neue Eigentümer, die Investmentgesellschaft Vert Capital, hatte die sogenannten VZ-Netzwerke erst Ende vergangenen Jahres von der Holtzbrinck-Verlagsgruppe gekauft. Die beiden anderen Netzwerke StudiVZ und MeinVZ sollen allerdings vorerst weiter betrieben werden.

Mitgliedschaft nur nach Einladung

SchülerVZ richtet sich an Schüler von zehn bis 21 Jahren. Erwachsenen ist eine Mitgliedschaft im Netzwerk nicht gestattet. Sie dürfen stattdessen bei StudiVZ und MeinVZ aktiv werden. SchülerVZ war als Kontakte-Netzwerk für Schüler gedacht, um etwa mit anderen Schülern ihrer Schule ins Gespräch zu kommen, ohne sie persönlich ansprechen zu müssen. Um Missbrauch zu vermeiden, konnten Kinder und Jugendliche nur Mitglied im Netzwerk werden, wenn sie von einem anderen Mitglied eingeladen wurden.

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SchülerVZ soll in seiner besten Zeit rund fünf Millionen Nutzer gehabt haben. Das entsprach laut SchülerVZ etwa 70 Prozent der Schüler in den angesprochenen Altersklassen. Einen Grund für das Aus nannte Betreiber Vert Capital nicht. Schon seit Wochen kursierten Nachrichten im Netzwerk, wonach SchülerVZ schließen könne. In seiner Nachricht an die Mitglieder schrieb das SchülerVZ-Team nun: „Im Gegensatz zu den ganzen Kettenbriefen, die wir stets mit ,Ist gar nicht wahr!’ zurückgewiesen haben, stimmt diese Nachricht leider.“

Gespeicherte Daten werden gelöscht

Mit der Schließung soll auch eine komplette Löschung aller im Netzwerk gespeicherten Daten einhergehen. „Dies gilt für Bilder, Nachrichten, Links, Pinnwandeinträge und alle anderen Daten, die du bei uns gespeichert hast“, heißt es in der Stellungnahme von SchülerVZ weiter. Deshalb appelliert das Unternehmen an seine jungen Mitglieder: „Bis zur Schließung hast Du jetzt noch ein paar Wochen Zeit, Dinge, die dir wichtig sind, zu sichern.“

SchülerVZ wurde 2007 als Auskoppelung von StudiVZ gegründet. StudiVZ, 2005 gestartet, richtet sich an Studenten. Zusammen mit MeinVZ, einer weiteren Auskoppelung, sollen die kostenlosen VZ-Netzwerke auf dem Höhepunkt ihrer Beliebtheit im Jahr 2010 etwa 17 Millionen Mitglieder gezählt haben. Allerdings lief ihnen das stetig wachsende soziale Netzwerk Facebook den Rang ab.

Soziale Netzwerke im Test

SchülerVZ. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Sehr gut. Datensicherheit: Ausreichend. Nutzerrechte: Sehr gut. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr gering. Gesamtwertung: Einige Mängel.
SchülerVZ. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Sehr gut. Datensicherheit: Ausreichend. Nutzerrechte: Sehr gut. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr gering. Gesamtwertung: Einige Mängel. © ddp
StudiVZ. Organisation und Transparenz: Gut. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Ausreichend. Nutzerrechte: Sehr gut. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Sehr gering. Gesamtwertung: Einige Mängel.
StudiVZ. Organisation und Transparenz: Gut. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Ausreichend. Nutzerrechte: Sehr gut. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Sehr gering. Gesamtwertung: Einige Mängel. © wnm
Jappy. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Gut. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Gering. Gesamtwertung: Deutliche Mängel.
Jappy. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Gut. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Gering. Gesamtwertung: Deutliche Mängel. © wnm
Lokalisten. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Ausreichend. Datensicherheit: Ausreichend. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Gering. Gesamtwertung: Deutliche Mängel.
Lokalisten. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Ausreichend. Datensicherheit: Ausreichend. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Gering. Gesamtwertung: Deutliche Mängel. © wnm
Wer-kennt-wen. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Keine. Gesamtwertung: Deutliche Mängel
Wer-kennt-wen. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Keine. Gesamtwertung: Deutliche Mängel © wnm
Xing. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr gering. Gesamtwertung: Deutliche Mängel.
Xing. Organisation und Transparenz: Befriedigend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr gering. Gesamtwertung: Deutliche Mängel. © wnm
Stayfriends. Organisation und Transparenz: Ausreichend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Ausreichend. Jugendschutz: Mangelhaft. Mängel in den AGB: Keine. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel.
Stayfriends. Organisation und Transparenz: Ausreichend. Umgang mit Nutzerdaten: Gut. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Ausreichend. Jugendschutz: Mangelhaft. Mängel in den AGB: Keine. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel. © wnm
Facebook. Organisation und Transparenz: Ausreichend. Umgang mit Nutzerdaten: Mangelhaft. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Mangelhaft. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr deutlich. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel.
Facebook. Organisation und Transparenz: Ausreichend. Umgang mit Nutzerdaten: Mangelhaft. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Mangelhaft. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr deutlich. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel. © imago stock&people
LinkedIn. Organisation und Transparenz: Mangelhaft. Umgang mit Nutzerdaten: Ausreichend. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Sehr deutlich. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel.
LinkedIn. Organisation und Transparenz: Mangelhaft. Umgang mit Nutzerdaten: Ausreichend. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Befriedigend. Jugendschutz: Befriedigend. Mängel in den AGB: Sehr deutlich. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel. © wnm
Myspace. Organisation und Transparenz: Mangelhaft. Umgang mit Nutzerdaten: Mangelhaft. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Mangelhaft. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr deutlich. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel.
Myspace. Organisation und Transparenz: Mangelhaft. Umgang mit Nutzerdaten: Mangelhaft. Datensicherheit: Mangelhaft. Nutzerrechte: Mangelhaft. Jugendschutz: Ausreichend. Mängel in den AGB: Sehr deutlich. Gesamtwertung: Erhebliche Mängel. © WNM
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Holtzbrinck hatte sich schon vorher als größter Kapitalgeber eingebracht und übernahm die VZ-Netzwerke Anfang 2007 komplett. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Springer-Verlag soll auch mitgeboten haben und bereit gewesen sein, 120 Millionen Euro zu zahlen.