Hannover. Kunden des Mobilfunk-Anbieters 02 müssen weiterhin mit instabilen Internet-Verbindungen leben. Das Unternehmen habe immer noch Probleme mit einer verlässlichen Versorgung, sagte ein O2-Manager auf der Cebit. Einen Zeitplan, bis zu dem die Probleme gelöst sein sollen, gibt es noch nicht.
Der Mobilfunkanbieter O2 schafft es offensichtlich nach wie vor nicht, seine Kunden verlässlich mit dem mobilen Internet zu versorgen. "Wir sind hier noch in der Verbesserungsphase", sagte der für Geschäftskunden zuständige Manager Johannes Pruchnow vom Kommunikationskonzern Telefónica am Dienstag auf der Cebit in Hannover.
Telefónica-Manager Pruchnow wollte in Hannover allerdings nicht sagen, bis wann O2 die Probleme gelöst haben will. Er gab lediglich an, dass inzwischen die Hälfte aller O2-Sendestationen nachgerüstet wurde. Den weiteren Zeitplan behielt Pruchnow jedoch für sich.
Vom Boom der Smartphones überrascht
O2 hatte zuvor überdurchschnittlich viele Mobilfunkkunden gewonnen, die Smartphones und damit das mobile Internet nutzen. Neun von zehn verkauften Handys von O2 seien Smartphones, sagte Pruchnow. Im Branchenschnitt sei das hingegen nicht einmal jedes zweite Gerät.
Der Frust der Nutzer über ihre vielen Verbindungsprobleme war im Herbst 2011 so groß, dass sie ihn kanalisierten. Sie gründeten dafür das Portal "Wir sind Einzelfall", weil sie es leid waren, dass O2 ihre Probleme stets als solche abwiegeln wollte. Daraufhin räumte auch das Mobilfunkunternehmen seine Mängel selbst ein und gab sich mit Blick auf den Kundenansturm wörtlich überrascht.
Anfang des Jahres gab Telefónica bekannt, künftig einen Konkurrenten auf dem Mobilfunkmarkt dafür zu bezahlen, die Infrastruktur von O2 auszubauen: Die Deutsche Telekom schließt die Sendestationen an das Breitbandnetz an und agiert für die Kunden unbemerkt im Hintergrund. (dapd)