Hamburg. . Der Wintereinbruch ist nicht nur für den Körper unangenehm. Handys, Smartphones und ähnliche Geräte mögen keine starken Temperaturschwankungen. Bei Extremtemperaturen funktionieren sie nur eingeschränkt. Bei eisiger Kälte sollten Benutzer ihr Handy warmhalten.

Eisige Kälte macht nicht nur den Menschen zu schaffen, sondern auch deren elektronischen Alltagsbegleitern. Smartphones, Handys und ähnliche elektronische Geräte können bei Auskühlung vorübergehend nur eingeschränkt funktionieren, starke Temperaturwechsel den Bauteilen sogar schaden. Bei Minusgraden sollten Benutzer deshalb einige Dinge bedenken.

Smartphones und andere Geräte haben einen Temperaturbereich, in dem sie laut Hersteller verwendet oder aufbewahrt werden sollten. Apple gibt etwa an, seine iPhones, iPads oder iPods sollten zwischen 0 und 35 Grad verwendet und zwischen -20 und 45 Grad gelagert werden. Bei niedrigeren oder höheren Temperaturen geht das Gerät zwar nicht gleich kaputt, arbeitet aber eventuell vorübergehend nicht mehr korrekt.

Geräte warmhalten

Kälte führt unter anderem dazu, dass sich die Laufzeiten der Akkus verkürzen oder einzelne Funktionen gestört werden. Werden Handys & Co. zu lange den winterlichen Temperaturen ausgesetzt, verlieren die Batterien an Saft und müssen schneller wieder aufgeladen werden. Abhilfe ist in diesem Punkt allerdings einfach: Die Geräte sollten in warmen Innentaschen etwa von Jacken aufbewahrt werden, bis sie benutzt werden.

Elektronische Geräte mögen keine starken Wechsel von Wärme und Kälte. Dann kann sich in ihrem Inneren Kondenswasser bilden - wie es im Winter an Wohnungsfenstern gut zu beobachten ist. Das Wasser kann Bauteile beschädigen oder einen Kurzschluss auslösen, wie das Telekommunikations-Internetportal Teltarif erklärt: „Kommt man von der winterlichen Kälte in eine warme Ski-Hütte, sollte man sein Handy erst einmal einige Zeit in der Tasche lassen, damit es sich langsam erwärmt.“

Zur Not Akku raus

Kommt es doch zu Kondenswasserbildung, sollten die Besitzer versuchen, ihre Handys zu trocken. Dazu wird der Akku entfernt und das Gerät anschließend mit geöffnetem Batteriefach der warmen Zimmerluft ausgesetzt. Keinesfalls darf das Gerät in Backöfen, auf Heizungen oder mit einem Fön erhitzt werden, da dies zu weiteren Schäden führen kann und die Feuchtigkeit im Inneren der Geräte meist nicht entfernt. Handys mit fest verbautem Akku - wie das iPhone - sind allerdings schwer selbst zu trocknen, da sie nicht zu öffnen sind. Da hilft oft nur der Reparaturservice.

Ein Problem für Smartphone-Nutzer sind die kalten Finger bei der Bedienung. Denn die Touchscreens der meisten Geräte lassen sich nicht mit Handschuhen benutzen. Der Grund: Sogenannte kapazitive Touchscreens reagieren nicht etwa auf Druck reagieren, sondern auf die Veränderungen eines schwachen elektrischen Felds an ihrer Oberfläche. Diese werden aber nur von elektrisch leitenden Dingen verursacht. Finger gehören dazu, Textilfasern jedoch nicht.

Spezialhandschuhe und Würstchen

Für Abhilfe sorgen Spezialhandschuhe, in deren Fingerkuppen leitfähige Fasern eingewoben sind. Es gibt aber auch exotischere Ansätze: 2010 machte ein Pressebericht die Runde, dass kältegeplagte südkoreanische Smartphone-Nutzer in Plastikfolie verpackte Snack-Würstchen als Eingabehilfe nutzten, da diese offenbar eine ähnliche Leitfähigkeit wie Finger hatten. Das deutsche Technik-Portal chip.de stellte daraufhin bei einem eigenen Testlauf fest, dass auch ein Bifi-Würstchen funktionierte. Es hinterließ allerdings einen fettverschmierten Bildschirm. (AFP)