Essen. . Eine Lücke in Microsofts Handy-Betriebssystem macht es möglich: Per SMS können Smartphones mit Windows Phone 7.5 komplett lahmgelegt werden. Microsoft arbeitet an einer Lösung des Problems.
Das Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 7.5 hat ein massives Sicherheitsproblem: Kurznachrichten mit einem bestimmten Textinhalt können das Handy-Betriebssystem komplett lahmlegen. Microsoft räumte die Sicherheitslücke ein und kündigte an, das Problem beheben zu wollen.
Mobiltelefone, die mit der „Killer-SMS“ in Kontakt geraten sind, sollen komplett den Dienst verweigern. In solchen Fällen, so Experten, helfe nur, das betroffene Handy in den Auslieferungszustand zurückzuversetzen. Dabei gehen aber in der Regel alle darauf gespeicherten persönlichen Daten wie Kontakte, Bilder, Filme und SMS verloren.
Die heimtückische SMS nutzt einen Fehler im System aus, der sogenannte DNS-Angriffe ermöglicht. Die SMS blockiert die Nachrichtenzentrale von Windows Phone und zwingt das Handy zum Neustart. Danach ist ein normaler Start nur noch in seltenen Ausnahmefällen möglich. Wenn es klappt, ist Eile geboten: Wer während des Starts in die Nachrichtenzentrale kommt, kann versuchen,d ie „Killer-SMS“ so schnell wie möglich zu löschen. Andernfalls hilft nur ein Reset des Telefons.
Attacke auch über Facebook möglich
Die Attacke auf das Microsoft-System sei theoretisch auch über Facebook oder den Windows Live Messenger möglich, hieß es.
Windows Phone 7.5 und seine Vorgänger laufen nach einer aktuellen Untersuchung des Marktforschungsinstituts Gartner auf gerade einmal 1,5 Prozent aller neu verkauften Smartphones, darunter auch das neue Nokia Lumia 800. Der finnische Mobiltelefonhersteller hatte Anfang des Jahres bekanntgegeben, auf Windows Phone als Betriebssystem setzen zu wollen.