Berlin. . Nahezu alle Kinder ab zehn Jahren nutzen laut einer Umfrage täglich das Internet. Das führt dazu, dass jeder dritte Schüler sich besser im Netz auskennt, als seine Lehrer. Der Verband Bitkom schlägt dazu ein neues Lernprogramm für Lehrer vor.
Nahezu alle Kinder ab zehn Jahren nutzen laut einer Umfrage täglich das Internet. Das führt dazu, dass jeder dritte Schüler sich besser im Netz auskennt, als seine Lehrer. Der Verband Bitkom schlägt dazu ein neues Lernprogramm für Lehrer vor.
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Jeder dritte Schüler kennt sich besser mit dem Internet aus als seine Lehrer. Das ergab eine Umfrage unter 700 Kindern und Jugendlichen des Instituts Forsa für die Bitkom. Der Verband, der als Sprachrohr der IT-Branche gilt, forderte, Lehrer besser in punkto Computer auszubilden. Zusätzlich schlug der Verband vor, so genannte „Teach the Teacher“-Programme einzuführen. „Was glauben Sie, wie motivierend es für einen Schüler wäre, auch mal seinem Lehrer was beibringen zu dürfen?“, fragte Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer der Bitkom, bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch in Berlin.
Als alarmierend bewertet der Verband das Ergebnis, dass bereits jede/r 20. Jugendliche schon mal von einem Erwachsenen online sexuell angemacht wurde und jede/r dritte sonstige negative Erfahrungen wie etwa Beleidigungen oder Betrug im Internet erlebt hat. „Die Politik muss baldmöglichst einen neuen Entwurf der im Dezember gescheiterten Jugendschutz-Novelle vorlegen“, forderte der Verbands-Präsident, August-Wilhelm Scheer, „und dafür sorgen, dass es bei der Polizei und in der Fahndung mehr Spezialisten für Internetkriminalität gibt.“ Es genüge nicht, darauf zu bauen, dass sich Anbieter selbstverpflichtend für die Sicherheit von Jugendlichen einsetzten.
Eltern sprechen nicht regelmäßig über virtuelle Besuche
Nahezu alle Kinder ab zehn Jahren nutzen täglich das Internet. Doch nur ein Viertel der Eltern spricht regelmäßig mit seinen Kindern über deren Besuche in der virtuellen Welt. „Viele Eltern kümmern sich nur oberflächlich um die Internet-Nutzung ihrer Kinder“, kritisierte Scheer.
Im Gegensatz zu allen Befürchtungen verdränge der Computer jedoch weder Freundschaften noch sonstige Werte. Die Studie zeige, so Scheer, dass es noch immer wichtiger sei, mit dem Hund herumzutollen, als sich mit einem neuen Computerspiel zu beschäftigen. Neu ist, dass die virtuellen Freundschaftsnetze wie Facebook inzwischen stärker von Mädchen (82 Prozent) als von Jungen (64 Prozent) benutzt werden. Das Schreiben von E-Mails ist bei den 10- bis 18-Jährigen dagegen eine nahezu veraltete Technologie, die nur von 52 Prozent genutzt wird.