Frankfurt/Main. .
Software-Riese Microsoft steht mit einer neuen Browser-Version in den Startlöchern, dem Internet Explorer 9. Der soll nicht nur schneller sein als die Konkurrenz, sondern auch zahlreiche technische Neuerungen mitbringen.
Weltweit ist Microsoft mit seinem Browser Internet Explorer immer noch die Nummer eins. Bei rund 60 Prozent liegt derzeit der Marktanteil. Aber die Konkurrenz ist stärker geworden und manchmal, wie zum Beispiel in Deutschland, schon am IE vorbeigezogen. Am Mittwoch will Microsoft jetzt die erste Beta-Version der nächsten Version des Browsers vorstellen, den Internet Explorer 9. Der soll nicht nur schneller sein als die Konkurrenz, sondern auch zahlreiche technische Neuerungen mitbringen. So soll er unter anderem Filme in HTML 5 abspielen und Layout-Effekte mit CSS3 beherrschen. Auch die Ausführung von JavaScript soll deutlich beschleunigt werden.
Nur für Windows 7 und Vista
Microsoft reagiert mit dem neuen Browser auf die ständigen technischen Neuerungen, die es für die Programmierung von Webseiten gibt und die von den Browsern natürlich auch richtig umgesetzt werden müssen. Bedauerlich ist dabei aber, dass der IE9 nur für die Betriebssysteme Windows 7 und Vista bereitstehen wird. Denn noch immer sind viele ältere Versionen des Internet Explorers auf den Rechnern der Nutzer zu finden, darunter auch die als besonders unsicher geltende Version 6. Daran konnten bislang weder die Aufforderungen von Microsoft, auf neue IE-Versionen umzusteigen, noch eindringliche Sicherheitswarnungen zum Beispiel des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)etwas ändern.
Der Internet Explorer hat seit seinen besten Zeiten, als er auf einen Marktanteil von 90 Prozent kam, zwar deutlich verloren. Trotzdem bleibt er der meistgenutzte Browser. Daran änderte auch das Vorgehen der EU-Kommission in Brüssel nichts. Die EU-Kommission hatte nach Klagen von Konkurrenten durchgesetzt, dass Windows-Nutzer nicht nur den Internet-Explorer, der mit zum Lieferumfang von Windows gehört, bekommen, sondern dass ihnen auch die wichtigsten Konkurrenten zur Installation angeboten werden müssen. Die norwegische Softwarefirma Opera, die den gleichnamigen Browser herausbringt, meldete danach zwar, dass sich die Download-Zahlen verdoppelt hätten, aus dem unteren einstelligen Bereich ist Opera bei den Marktanteilen aber dadurch nicht herausgekommen.
Firefox bleibt größter Konkurrent
Größter Konkurrent des Internet Explorers ist und bleibt der Firefox des Mozilla-Projekts. Weltweit lag er den Statistiken der Marktbeobachter von Net Applications zufolge im August bei knapp 23 Prozent. In Deutschland konnte er inzwischen sogar am Internet Explorer vorbeiziehen und kam so zu Beginn des Jahres auf 45,6 Prozent, die verschiedenen Versionen des Internet Explorers brachten es auf 44,4 Prozent. Der Firefox liegt aktuell in der Version 3.6 vor, die Version 4 wird wohl noch im Herbst kommen. Sie soll noch einfacher zu bedienen sein und den Nutzern mehr Kontrolle beim Datenschutz geben, was vor allem die Verwaltung von Cookies betrifft. So soll der Nutzer in einem einzigen Menü schnell und übersichtlich sehen können, welcher Cookie welche Informationen sammelt. Dann kann der Nutzer auch einfacher entscheiden, welche Cookies er ablehnen und welche er annehmen will. Wie der IE9 soll auch Firefox 4 den neuen Webstandard HTML 5 unterstützen, um Videos und andere Multimedia-Inhalte abzuspielen.
Die Newcomer der letzen Zeit ist der Browser Chrome von Google, der erst im August 2008 offiziell vorgestellt wurde. Er hat sich innerhalb weniger Monate an Opera und auch am Safari von Apple vorbei auf den zweiten Platz geschoben. Net Applications zufolge lag Chrome im August bei 7,5 Prozent, Safari kam auf 5,1 Prozent. Chrome gibt es inzwischen in Version 6, wobei Google so schnell neue Versionen herausbringt, dass da noch kaum einer hinterher kommt. Muss aber auch keiner, da der Browser immer automatisch aktualisiert wird. Das hat für den Nutzer den Vorteil, dass er immer auf dem aktuellsten Stand ist, was vor allem aus Gründen der Sicherheit zu empfehlen ist. Opera verfährt da inzwischen ähnlich.
Genug Alternativen
Safari 5, der im Juni 2010 vorgestellt wurde, ist inzwischen nicht mehr nur auf Apple-Rechnern zuhause, sondern macht sich auch in Windows breit. Auch er unterstützt schon wie Chrome etliche Funktionen von HTML 5, zudem bietet er schicke Vorschau-Funktionen und ist schnell bei der Darstellung von Websites. Genug Alternativen für den Internet-Surfer gibt es also. (dapd)