Bonn/Washington. .

Die 4. Generation des iPhones von Apple erweist sich als Verkaufsrenner. In den USA wurden an einem Tag 600.000 Geräte bestellt, teilte Apple am Mittwoch mit. Der Andrang sorgte aber für Probleme, auch in Deutschland.

Die meisten Apple-Fans mit Interesse am neuen iPhone werden wohl noch Wochen auf das neue Gerät der vierten Generation warten müssen. Wie in Deutschland die Telekom konnte der US-Telefonkonzern AT&T die Nachfrage am ersten Tag für Vorbestellungen kaum bewältigen. Das iPhone 4G kommt am 24. Juni in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich und Japan auf den Markt.

Der Vorverkaufsstart der neuen Generation des Multimediahandys iPhone von Apple hat am Dienstag die Internetseite der Deutschen Telekom teilweise lahmgelegt. „Wir hatten zeitweise Schwierigkeiten mit unserer Online-Seite“, sagte ein Telekom-Sprecher am Mittwoch in Bonn. Die Großrechner des Konzerns seien angesichts der großen Zahl von Vorbestellungen „teils in die Knie gegangen“. Kunden hätten mitunter Fehlermeldungen auf der Internetseite angezeigt bekommen. Die Nachfrage sei zehn mal so groß gewesen wie bei der Einführung der neuesten Version des Vorgängermodells, dem iPhone 3GS, im Juni 2009.

Aufgrund der hohen Nachfrage könne die Telekom auch Verzögerungen bei der Auslieferung der Geräte ab 24. Juni nicht ausschließen, sagte der Konzern-Sprecher. Die Telekom wolle ihre Kunden jedoch „so schnell wie möglich“ beliefern. Gleichzeitig mit Beginn der Auslieferung startet auch der Verkauf in den Telekom-Filialen. Die Telekom nimmt seit Dienstagvormittag Vorbestellungen für das iPhone 4G über ihre Internetseite entgegen.

600.000 neue iPhones an einem Tag verkauft

Unterdessen hat der US-Computerhersteller Apple an nur einem Tag mehr als 600.000 neue iPhones verkauft. Der Konzern habe viele Vorbestellungen im Internet wegen einer Überlastung des Systems gar nicht mehr annehmen können, gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Das Vorgängermodell verkaufte sich in den ersten drei Tagen rund eine Million Mal. Apple ist auf dem besten Weg, diese Marke mit dem neuen Modell zu übertreffen. Die Apple-Aktie sprang nach Veröffentlichung der Verkaufszahlen 2,5 Prozent in die Höhe.

Der Computerkonzern hatte das runderneute Handy in der vergangenen Woche präsentiert. Apple will mit dem iPhone 4 seinen Anspruch auf einen Spitzenplatz unter den Smartphone-Anbietern untermauern. Die Konkurrenz, vor allem Google, nimmt Apple immer stärker ins Visier.

Seit seiner Markteinführung 2007 ist das iPhone der wichtigste Wachstumsmotor von Apple. Im abgelaufenen Quartal verkaufte Apple 8,75 Millionen Exemplare, was einem Anteil von 40 Prozent am Gesamtumsatz entsprach.

AT&T kann Nachfrage kaum bewältigen

Berichten zufolge sorgte auch in den USA die große Nachfrage nach dem neuen Handy von Apple zu massiven Problemen. Das Technik-Blog Engadget.com meldete, es habe hunderte Hinweise von Verbrauchern bekommen, dass auf der Internetseite des Telefonanbieters AT&T Vorbestellungen nicht übermittelt worden seien. Auch Mitarbeiter in AT&T-Filialen hätten die Bestellanfragen von Kunden teils nicht bearbeiten können, weil die Rechner des Konzerns überfordert gewesen seien.

In den USA erhielten viele Kunden Fehlermeldungen bei der Online-Bestellung. In Läden bildeten sich lange Schlangen, weil Verkäufer versuchten, die Bestellungen in ihre Systeme einzugeben. In Japan, wo das iPhone vom Telefonkonzern Softbank vertrieben wird, konnten die Server den Ansturm ebenfalls kaum bewältigen.

Bei AT&T, dem Exklusivpartner von Apple in den USA für das iPhone, kam es zu einem normalerweise seltenen Fehler: Kunden, die sich einloggten, konnten plötzlich auf die Daten anderer Kunden zugreifen. Nach Darstellung der Firma betraf dies aber nicht Sozialversicherungsnummern, Kreditkarteninformationen oder Verbindungsdaten. Erst in der vergangenen Woche hatte es eine peinliche Panne bei der Telefongesellschaft gegeben. Dabei waren auf der AT&T-Website die E-Mail-Adressen von Kunden einsehbar, die ein neues iPad gekauft hatten.

Gerät wird kommende Woche ausgeliefert

In Deutschland ist die Telekom Exklusivpartner von Apple. Wer das neue iPhone ohne Vertrag haben möchte, muss in der Regel 1000 Euro oder mehr ausgeben - für das Modell mit dem kleinsten Speicher. Im Ausland werden vertragsfreie Geräte wie beim Vorgängermodell vermutlich günstiger zu haben sein.

Das neue iPhone 4 wurde vergangene Woche von Apple-Chef Steve Jobs bei einer mit Spannung erwarteten Konferenz in San Francisco vorgestellt. Das Gerät kommt am 24. Juni in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich und Japan auf den Markt. Anders als das Vorgängermodell verfügt die neuste Version über ein ultra-hochauflösendes Display, eine hochauflösende Foto-Kamera, Blitzlicht sowie eine zusätzliche Kamera auf der Vorderseite für Video-Telefonate. (afp/rtr/apn)