So lassen Sie Ihr Foto aus Google Street View löschen
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Hamburg. Googles Fotostreifzüge durch deutsche Städte machen Schlagzeilen. Der Fotowagen macht Momentaufnahmen und das vielleicht in einem Moment, den man lieber vergessen möchte. Wie die Pinkelei gegen Nachbars Hauswand früh letzten Samstag. Solche Bilder kann man entfernen lassen. Wir sagen wie.
10 Tipps für Google
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Dass auf den Fotos für die Karten von Google Maps nicht nur Häuser und Hecken zu sehen sind, sondern auch Menschen und Fahrzeuge, versteht sich von selbst. Doch Menschen haben Gesichter und Fahrzeuge Kennzeichen. Und deren Darstellung im Netz, wo sie jeder sehen kann, ist umstritten.
Datenschützer wiegen bedenklich die Köpfe angesichts der Foto-Safaris des Unternehmens. Google reagierte bereits in den ersten Tagen nach der Einführung der Spielerei für Netz-Spaziergänge und machte Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich. Ein hilfreiches Programm erledigt diese Arbeit, vollautomatisch und nach Angaben des Unternehmens mit hoher Erfolgsquote. Wenn es doch einmal versagen sollte, dann gibt es immerhin Abhilfe.
Vorgehen bei Beschwerden
Ein Klick auf „Maps“ oben links auf der Seite und eine Karte erscheint. Ein Wechsel auf „Straßenansicht“ in der Mitte des Bildschirms, und Kameras zeigen diejenigen Städte, in denen der Fotospaziergang bereits möglich ist. Neben den USA, Kanada und Japan ist inzwischen auch Frankreich mit der Route der Tour de France dabei. Die 21. Etappe beispielsweise bringt Radprofis wie Sofasportler nach Paris. In der Sprechblase steht „Vergrößern“.
Noch die gelbe Radler-Figur auf der Place de la Concorde platziert und voilà! Zu sehen: Die Stadt der Liebe unter tief hängenden Wolken, Verkehr im Vordergrund. Wer sich nun auf dem Bild zu erkennen glaubt, im weißen Lieferwagen etwa, der schreitet zur Tat: Unter „Straßenansicht – Hilfe“ kann man „unangemessene Bilder“ mit roten Rahmen markieren und melden: eine „Bedrohung der Privatsphäre“, „anstößige Inhalte“ oder „Sonstiges“. Eine kurze Erklärung des Problems und bald soll es gelöst sein, heißt es bei Google.
„Einzelfälle“
Aber es handle sich ohnehin um Einzelfälle, betont Stefan Keuchel, Sprecher von Google Deutschland. Insgesamt funktioniere das Anonymisierungs-Programm gut, und es werde immer besser. Ein Hauch von Ungeduld, eine Spur von Erschöpfung schleicht sich in seine Stimme, wenn man ihn auf das Thema anspricht.
Er ist in diesen Tagen im Dauereinsatz. „Das sind doch immer die gleichen vier bis fünf Fälle aus den Anfangstagen des Features, die da auf den Tisch kommen. Street View gibt es inzwischen in über vierzig Städten in den USA, Japan und Australien“, sprudelt er. Für den Umfang des Programms seien das ziemlich wenige Beschwerden. Und wenn solch eine Beschwerde auflaufe, dann werde der Stein des Anstoßes aus dem Weg geräumt, verspricht Keuchel. Wenn Uneinigkeit besteht über den Inhalt, dann verhalte sich seine Firma „konservativ“, versichert er. „Das entfernen wir dann auf jeden Fall.“ Höchstwahrscheinlich innerhalb weniger Tage, fügt er noch hinzu.
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