Berlin. Der Softwareriese Microsoft und Medienmogul Rupert Murdoch wollen offenbar den Suchmaschinenprimus Google attackieren. Beide Konzerne verhandeln angeblich über ein Internetbündnis. Dann wären die Medieninhalte von Murdochs News Corporation nur noch auf Microsofts Suchmaschine Bing zu finden.
Der Softwareriese Microsoft und Medienmogul Rupert Murdoch starten offenbar einen neue Attacke auf Google. Wie die Financial Times berichtet, verhandeln beide Konzerne über ein Internetbündnis. Demnach wären die Medieninhalte von Murdochs News Corporation nur noch auf Microsofts Suchmaschine Bing auffindbar. Dafür wiederum könnte Murdochs Medienimperium vom Softwarekonzern Gebühren bekommen. Bislang, so heißt es, sind die Verhandlungen in einem frühen Stadium.
Microsoft will mit Bing Boden auf Googles Suchmaschine gutmachen. So erreichte Microsoft in den USA mit Bing im Oktober einen Marktanteil von 9,9 Prozent, Google verbuchte dagegen 65,4 Prozent der Suchanfragen für sich.
Nicht alle Experten glauben, dass beide Seiten von einer Kooperation profitieren. „Eine Allianz wäre zwar prinzipiell ein Erfolg für Microsoft”, räumt Torsten Gerpott von der Uni Duisburg-Essen ein, wobei er zugleich einschränkt: „Das wäre ein Schrittchen nach vorn, aber nicht der Durchbruch für Bing.”
Partnerschaft kann lohnen
Aus Sicht von Thomas Liskamm, Analyst bei der Dresdner Bank, macht eine Allianz Sinn: „Für Murdochs News Corporation kann sich die Partnerschaft mit Bing durchaus lohnen.” Bing habe zwar weniger Nutzer als Google, aber die Inhalte würden an prominenter Stelle platziert. „Das kann lukrativer sein, als auf einer größeren Suchmaschine weiter hinten zu laufen”, so Liskamm.
Mit einer Allianz könnte Murdoch eine Antwort auf die Frage finden, wie Verlage im Internet neben klassischer Bannerwerbung Geld verdienen könnten. „Eine Partnerschaft der Verlage mit Microsoft ist eine interessante Option”, sagt Holger Kansky vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (bdzv), wobei auch er zunächst nicht mit satten Einnahmen rechnet.
Laut Kansky müssten die Verlage einen drastischen Reichweitenverlust hinnehmen, weil Bing weniger Nutzer hat als Google. Doch die geplante Microsoft-Murdoch-Allianz könnte Google zwingen, ebenfalls für Medieninhalte zu bezahlen. Kommentar