Brüssel. In Europa häufen sich die Beschwerden von Verbrauchern über explodierende, brennende oder überhitzte iPhones. Nun will auch die EU-Kommission in Brüssel die Vorfälle prüfen. Hersteller Apple sieht offenbar kein generelles Problem mit dem Gerät.
Ein iPhone zersplittert und verletzt einen Jugendlichen in Frankreich am Auge; in den Niederlanden geht ein Gerät plötzlich in Flammen auf - und in Großbritannien berichtet ein Familienvater von einem Telefon, das förmlich in der Luft explodiert ist. Da sich die Beschwerden von Verbrauchern über brennende oder überhitzte iPhones in Europa häufen, will nun auch die EU-Kommission in Brüssel die Vorfälle prüfen.
In einer ersten Reaktion erklärte der Hersteller Apple, er sehe kein generelles Problem mit dem Gerät. „Wir hatten Apple Ende voriger Woche um eine Stellungnahme gebeten“, sagte eine Sprecherin von EU-Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva. Am Montag habe das Unternehmen der Behörde mitgeteilt, dass es sich um weitere Informationen zu den in den Medien berichteten Vorfällen bemühen werde. Grundsätzlich gehe man aber davon aus, dass es sich um Einzelfälle handele.
Franzose von Display-Splittern angeblich am Auge verletzt
Die EU-Kommission forderte alle Mitgliedstaaten auf, sie über mögliche Probleme mit iPhones und iPod-Musikabspielgeräten auf dem Laufenden zu halten. „Wir nehmen alle Verbraucherschutz-Angelegenheiten sehr ernst“, betonte die Sprecherin.
Immer wieder ist in den vergangenen Monaten über Geräte berichtet worden, die in Flammen aufgingen oder an denen sich der Besitzer verbrannte. „Ich habe das Mobiltelefon 30 Zentimeter vor meinem Kopf gehalten. Plötzlich fühlte es sich an, als hätte ich ein Sandkorn im Auge“, zitierte die französische Zeitung „La Provence“ einen 18-Jährigen, der von einem zersplitterten Display am Auge verletzt worden sein soll.
Japan warnte bereits vor dem iPod nano
Japans Regierung warnte bereits im vergangenen Jahr die Bevölkerung vor dem iPod Nano. Zuvor waren 14 Fälle im Land bekannt geworden, bei denen sich Menschen an dem Gerät verbrannten. Experten vermuten, dass die Lithium-Ionen-Batterien die Überhitzungen verursachen. Bereits 2006 hatten Apple und Dell diese zurückgerufen, weil sie in Laptops zu ähnlichen Problemen führten.