Dortmund. . Betrüger nutzen das Vertrauen unter Freunden auf Facebook aus, um sich TAN-Nummern zu beschaffen, die Zahlungsvorgänge im Internet autorisieren.
Ein bekanntes Bild, der dazu passende Name - und schon bestätigen Internetnutzer eine neue Freundschaftsfrage bei Facebook. Schon seit einiger Zeit machen sich Betrüger diese Gutgläubigkeit zunutze und ziehen den Nutzern das Geld aus der Tasche. Die Masche ist keineswegs neu und etwa unter dem Stichwort "Zong-Abzocke" bekannt, dennoch häuften sich die Fälle in den vergangenen Tagen.
Die Betrüger verwenden Name, Profilbild und öffentliche Angaben eines bestehenden Facebook-Accounts, um ihn zu kopieren. So ist das neu erstellte Profil auf den ersten Blick nur schwer vom Original zu unterscheiden. Oft sei es nur eine kleine Änderung in der Schreibweise des Namens, informiert die Dortmunder Polizei. Über den falschen Account schreiben die Betrüger dann die nichtsahnenden Freunde des echten Profils an und bitten sie um ihre Handynummer. Unter Freunden kein ungewöhnliches Verhalten - schließlich gehen Nummern immer mal wieder verloren oder das Mobiltelefon wird gewechselt.
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Spielt das potentielle Opfer mit, bekommt es als nächstes eine SMS mit einem Code des Internetbezahlsystems Paypal, der, ähnlich wie beim Online-Banking,als TAN dient. "Die besagte SMS enthält übrigens einen Warnhinweis des Betreibers, jedoch scheinen viele diesen zu überlesen", so die Dortmunder Polizei. Spätestens wenn dann der falsche Facebook-Freund darum bittet, den Code zu schicken, sollten viele skeptisch werden. Trotzdem haben die Betrüger mit dieser Phishing-Methode Erfolg. Oft scheint schon ein vertrautes Foto auszureichen, um alle Skepsis zu vergessen.
Betrüger erbeuten meist zwischen 20 und 60 Euro
Mit dem verwendeten Dienst "PayPal Buy with Mobile" können Kunden virtuelle Güter bei Onlinespielen und sozialen Netzwerken kaufen. Die Kosten werden über die Mobilfunkrechnung abgebucht. Meist erbeuten die Betrüger mit ihrer Masche kleinere Beträge zwischen 20 und 60 Euro. In einem einzigen Dortmunder Fall wurden 240 Euro abgebucht.
"Die Betrogenen leisten einen unfreiwilligen Beitrag zum Gelingen des Betrugs", heißt es bei der Dortmunder Polizei. Da die Betrüger meist im Ausland sitzen, sei es kaum möglich, an sie heran zu kommen. Um sich vor der Betrugsmasche zu schützen, sollten Facebook-Nutzer genau darauf achten, wer sie kontaktiert und niemals sorglos ihre Handynummer herausgeben. Ratsam ist es auch, die Privatsphäre-Einstellungen seiner Freundesliste nicht auf "öffentlich" zu setzen. Denn wenn die Betrüger keinen Zugriff auf die Freundesliste haben, ist es für sie uninteressant ein Profil zu kopieren.