Essen. Der weltgrößte Musikvertrieb Universal setzt den Streaming-Dienst laut einem Medienbericht unter Druck. Der Konzern stößt sich am Kostenlos-Angebot.

Das Gratisangebot von Spotify könnte bald eingedampft werden. Schuld daran ist laut einem Bericht der Financial Times der Musikkonzern Universal Music: Der Weltmarktführer will mehr Einschränkungen bei der Gratis-Version des Streaming-Dienstes durchsetzen. Neben großen Investoren ist auch Universal mit Anteilen an Spotify beteiligt.

Musik-Gigant Universal setzt Spotify unter Druck

Derzeit werden die Verträge zwischen Musikvertrieb und Streamingdienst neu verhandelt, heißt es in dem Bericht. Das nutze Universal, um Druck auf Spotify auszuüben.

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Der Streit, meint die Financial Times, zeige die Unvereinbarkeit zweier Strategien: iTunes und Streaming. Die Zahl der legalen Downloads stagniere – und werde bald von den Streaming-Abrufen übertroffen.

Das Gratis-Angebot sei nicht scharf genug vom Bezahl-Angebot getrennt, heißt es laut dem Bericht aus Universal-Kreisen. Es gebe klare Anzeichen dafür, dass kostenlose Musik auf Spotify den Willen zum Download-Kauf hemme. "Die Zahlen sprechen für sich", so der Insider. Spotify müsse daher den Gratisdienst einschränken, um mehr Bezahl-Anreize zu schaffen.

Spotify sieht Gratisangebot als Basis für Profit

Spotify wolle dem aber nicht nachgeben, heißt es weiter. Ohne einen Gratis-Dienst als "Lockangebot" gebe es auch keine Bezahl-Kunden. Spotify kannibalisiere iTunes nicht – nur zwölf Prozent der ehemaligen iTunes-Nutzer sei bei Spotify, und fast die Hälfte davon bezahlt für den Dienst.

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Spotify hat nach jüngsten Angaben rund 60 Millionen Nutzer, von denen etwa jeder vierte ein zahlender Abo-Kunde ist. In der Gratis-Version gibt es halbstündlich längere Werbeunterbrechungen, außerdem können die Nutzer nicht bestimmte Songs auswählen, sondern nur ganze Alben per Zufallstreffer streamen. Außerdem können Nutzer nur eine begrenzte Anzahl ungewollte Songs überspringen. (mit dpa)