Essen. . Das Glück des Cabrio-Fahrers: Ein paar Stunden abseits von Autobahn oder Bundesstraße durch die Landschaft kreuzen und sich dabei tolle Sehenswürdigkeiten ansehen, an denen man sonst nur vorbeiprescht. Wir stellen drei mögliche Kurztrips in Nordrhein-Westfalen vor.

Alternativen zu Autobahnen oder Bundesstraßen gibt es in NRW reichlich. Man muss sie nur finden. Und man muss sie wollen – meist lassen wir die hübschen Nebenstrecken links liegen, weil wir schnell zum Ziel wollen. Wer Zeit und Muße hat und ein paar schöne Stunden unterwegs verbringen will, sollte in den Wagen, am besten ins Cabrio, steigen und entspannt durch die Landschaft zuckeln. Wir stellen Routen und Ausflugsziele vor.

Bummeltour rund um Langenberg: Start : „Kulinarischer Bahnhof Lukas“, Prinz-Friedrich-Straße, Essen-Kupferdreh; Ziel: Henrichshütte Hattingen; Länge: etwa 43 Kilometer; Sehenswürdigkeiten: Wallfahrtskirche Neviges, Sender Langenberg, Bismarckturm, Industriemuseum Henrichshütte (GPS-Daten kostenpflichtig auf "Extraruhr").

Auf dieser Tour geht es bergauf, bergab. Vom Startpunkt in Essen-Kupferdreh geht es ins Hespertal (schöne Waldstrecke). Am Ende des Hespertals links in Richtung Hubertushöhe, dann rechts Richtung Langenberg. Wir passieren die Auffahrt der A 44 und biegen rechts ab Richtung Velbert. Über den Kreisverkehr hinweg, dann links ab Richtung Neviges. Hinter einem Bahnübergang halten wir uns rechts, biegen dann ab Richtung Wuppertal und Velbert-Neviges.

Klettern oder Mini-Golf in einer Pause

Dort gibt es die Wallfahrtskirche zu sehen, ein Halt lohnt sich (Öffnungszeiten werktags 6.30 bis 20 Uhr, sonn- und feiertags 8.30 bis 20 Uhr). An der Kirche geht es weiter nach links (Ausschilderung Wuppertal-B. für Barmen). Wir verlassen Neviges und fahren eine Kurvenstrecke entlang einer Bahnlinie bis es links ab nach Langenberg geht. In der Ferne grüßen bereits die Sendemasten des Westdeutschen Rundfunks.

Noch mehr Touren für erlebnisreiche Tage

Bummel- und Münstertour stammen aus dem Buch von Wolfgang Berke und Uwe Hirschmann: Schönes NRW, Traumtouren für Cabrios und Roadster, erschienen im Klartext Verlag (14,95 Euro). Die GPS-Daten zu den abgedruckten 19 Touren gibt es kostenpflichtig unter www. extraruhr.de.

Weitere Ausflugstouren finden Sie in Band 1 (überarbeitete Neuauflage) und 2 des Buches „Schönes NRW – Ausflugs- und Reisetipps für Nordrhein-Westfalen“, verfasst von Reisejournalistin Antje Zimmermann, erschienen ebenfalls im Essener Klartext Verlag (je 13,95 Euro).

Jetzt halten wir in einer langgezogenen Linkskurve Ausschau nach der Deilbachstraße, die rechts abzweigt. Am Ende führt sie auf die Straße nach Langenberg. In Langenberg rechts Richtung Hattingen und Essen, dann folgen wir den Hinweisschildern zum Sender. Wir fahren Serpentinen hinauf, neben Sendemasten und Schüsseln liegt auch der Bismarckturm (Guter Fernblick, Öffnungszeiten im Sommer 11.30 bis 20 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag). Unweit des Turmes gibt es auch einen Kletterpark und eine Minigolf-Anlage.

Anschließend geht es weiter Richtung Norden wieder runter ins Tal. Zurück in Langenberg geht’s Richtung Nierenhof, nach der Ortsdurchfahrt rechts ab nach Hattingen. Dort angekommen, folgen wir den Hinweisschildern zum Gelände der ehemaligen Henrichshütte und haben unser Ziel erreicht. Wer will, kann nun noch einen Museumsbesuch dranhängen (Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Freitag 10 bis 21.30 Uhr sowie an Feiertagen. Letzter Einlass ist um 17 Uhr, freitags um 20.30 Uhr).

Wir umkurven Münster

Start und Ziel: Lakeside Inn am Halterner Stausee (Stockwieser Damm 291); Länge: ca. 160 Kilometer; Sehenswürdigkeiten: Schloss Nordkirchen, Telgte (GPS-Daten kostenpflichtig auf "Extraruhr").

Viel flaches Land, Kurvenstrecken und Nähe zur Natur: Los geht’s am Stausee, über Flaesheim Richtung Ahsen. Vor Ahsen links abbiegen Richtung Olfen. Wir durchqueren Olfen und fahren gen Selm. Wir lassen Selm rechts liegen und fahren nach Nordkirchen. Dort können wir das größte Wasserschloss Westfalens samt seiner ausgedehnten Gartenanlagen besichtigen. Der Park ist ganzjährig zugänglich, das Schloss nur in geführten Gruppen (im Sommerhalbjahr stündlich Führungen ohne Anmeldung von 11 Uhr bis 17 Uhr).

Nach dem Schloss- oder Parkbesuch geht es weiter in Richtung Nordost nach Ascheberg. Wir durchqueren Ascheberg und landen auf der B 58, bei Drensteinfurt geht es links ab nach Sendenhorst, wir lassen Sendenhorst aber rechts liegen und erreichen Telgte. Hier lohnt ein Boxenstopp im nett hergerichteten Altstadtkern.

Weiter geht es Richtung Norden nach Westbevern, vor Westbevern geht es links nach Gittrup und weiter Richtung Havixbeck und Billerbeck nach Nottuln. In Nottuln fahren wir auf die B 525 in Richtung Darup/Coesfeld, hinter Darup links ab Richtung Rorup, was wir links liegenlassen und den Weg nach Merfeld fortsetzen. Durch Merfeld durch Richtung Haltern-Lavesum. Vor Haltern geht es über Sythen zurück zum Halterner Stausee.

Schöner Niederrhein: Museum Insel Hombroich

Lust und Zeit auf Tour de Natur? Etwa eine halbe Stunde vom Ruhrgebiet entfernt liegt nahe Neuss-Holzheim die Insel Hombroich, die eigentlich keine Insel, sondern ein Kunstmuseum ist. In der terrassenförmig angelegten Park- und Auenlandschaft präsentiert der Düsseldorfer Kunstsammler Karl-Heinrich Müller in mehreren freistehenden Pavillons sein Konzept: Kunst im Dialog mit der Natur.

Wer den Park besucht, geht inmitten einer Idylle aus Pappeln, Blumen und Biotopen auf Entdeckungstour, denn die Kunstwerke liegen versteckt im Grünen. Direkt neben dem Park liegt übrigens die Raketenstation Hombroich, ein ehemaliges Natogelände, auf dem heute bildende Künstler, Literaten, Komponisten und Wissenschaftler aus verschiedenen Nationen leben und arbeiten.

Wer also Tour, Natur und Kultur verbinden möchte: Autobahn A57, Ausfahrt Neuss-Reuschenberg, den braunen Schildern „Museum Insel Hombroich“ folgen. Der Eintritt zum Museumsgelände ist aber nicht billig: Erwachsene zahlen 15 Euro, Kinder unter 6 Jahren sind frei. Hunde sind nicht erlaubt.