Essen. Jeder zweite Deutsche leidet zeitweise oder dauerhaft an Verspannungen in Rücken, Schultern oder Nacken. Mit der richtigen Behandlung können Sie Ihre Leistungsfähigkeit steigern. Eine Massage der ganz anderen Art: Die Klangtherapie bringt die Seele ins Schwingen. So funktioniert es.

Massagen sind Berührungen, die unter die Haut gehen. Sie gelten als eine der ältesten Therapieformen, um deren wohltuende Wirkung schon Hippokrates wusste. Studien belegen neben ihrem entspannenden Effekt auch einen gesundheitlichen Mehrwert für Körper, Geist und Seele.

Verspannte Deutsche

Alltägliche Belastungen führen dazu, dass die meisten Menschen in permanenter körperlicher Anspannung leben. Jeder zweite Deutsche leidet zeitweise oder dauerhaft an Verspannungen im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich. Lässt man die Symptome untherapiert, führt das zu qualvollen Schmerzattacken bis hin zu chronischen Erkrankungen. Massagen können weiteren Beschwerden vorbeugen.

Klassische Behandlung

Zu einer klassischen Rücken- oder Ganzkörperbehandlung gehören vier nacheinander ausgeführte Techniken. Die Effleurage (Streichen); die Petrissage (Kneten); die Friktion (Reiben) und das Tapotement (Klopfen) lösen selbst tiefsitzende Verhärtungen.

Aber eine Massage vermag mehr, als nur auf muskulärer Ebene zu wirken. Das haben auch vorausschauende Arbeitgeber erkannt. Immer mehr Unternehmen investieren in eine betriebliche Gesundheitsförderung. Für mehr Vitalität am Arbeitsplatz sorgen Business-Massagen. Da heißt es in der Mittagspause: Einmal durchkneten, bitte! Schon eine 20-minütige Behandlung von Rücken, Nacken und Schultern kann Stress abbauen und die Leistungsfähigkeit steigern, sagen Experten.

Ätherische Öle

Eine Studie des Medical-Center in Los Angeles besagt: Bereits eine einzige Massage hat einen positiven Einfluss auf unser Immun- und Hormonsystem. 53 Studienteilnehmer erhielten entweder eine klassische Massage oder eine Massage mit nur leichten Berührungen.

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Vor und nach der 45-minütigen Behandlung nahmen die Forscher Blutproben. Die Analyse zeigte, dass die klassische Behandlung die Zahl der Abwehrzellen (Lymphozyten) im Blut deutlich erhöhte. Wärme und die Verwendung ätherischer Öle unterstützen die Entspannung. Die Öle gelangen über die Haut in den Blutkreislauf, über die Geruchsorgane ins Gehirn und von dort in unsere sinnliche Wahrnehmung. Je nach Aroma können ätherische Öle belebend, beruhigend oder stimmungsaufhellend wirken.

Lomi-Lomi-Nui-Massage

In der Wellness und Massage geht es international zu: Die auch hierzulande verbreiteten Ayurveda-Behandlungen kommen ursprünglich aus Indien, die Lomi-Lomi-Nui-Massage stammt aus dem Pazifischen Ozean. Auf Hawaii wird „Lomi Lomi“ von schamanischen Heilern praktiziert. Lomi steht für drücken, kneten und reiben. Nach der Lehre der Huna, der hawaiianischen Lebensphilosophie, kann nur in einem gesunden Körper die Energie frei fließen. Die Massage beinhaltet traditionelle Rituale und wird zwei- oder vierhändig ausgeübt. Die Behandler bewegen sich geschmeidig zu hawaiianischer Musik. Mit sanftem Druck und warmem, duftendem Kokosöl gleiten Hände und Unterarme mit fließenden Bewegungen über den Körper.

Die Klangtherapie

Eine ganzheitliche Massageform der etwas anderen Art ist die Klangtherapie, bei der nicht Muskeln, sondern Körperzellen massiert werden. Während der Behandlung werden mehrere Klangschalen in unterschiedlichen Tonlagen auf bestimmte Energiepunkte des bekleideten Klienten gesetzt. Durch das Anspielen der Schale mit einem Schlägel entstehen intensive Tonfrequenzen und Schwingungen, die sich auf den Körper übertragen und sich dort in konzentrischen Kreisen ausbreiten.

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Klangschalen wurden bereits vor Tausenden von Jahren in Indien, Nepal und Tibet zur Heilung verwendet. „Der Ton der Klangschale berührt unser Innerstes, er bringt die Seele zum Schwingen“ sagt Heike Steinke, Heilpraktikerin für Psychotherapie aus Essen. Sie arbeitet schon seit Jahren als Klangtherapeutin.

„Unser Körper besteht zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser“, erklärt Heike Steinke. „Lässt man einen Stein ins Wasser fallen, entstehen Wellen, die sich um den Stein bilden. Jedes Molekül des Wassers wird so in Bewegung versetzt. Ähnliches geschieht bei der Klangmassage. Die Schwingungen bewirken eine Zellmassage.“ So sollen sich Blockaden und Verspannungen lösen und die Selbstheilungskräfte gestärkt werden. Heilpraktikerin Steinke: „Der Klient erfährt eine tiefe und anhaltende Entspannung.“