Berlin. Noch nie war es einfacher, Einbrecher per Videoüberwachung für Haus oder Garten abzuschrecken. Doch welche Kameras sind empfehlenswert?
Es gibt viele Gründe, sich eine oder mehrere Wlan-Kameras als Überwachungskameras ans Haus zu schrauben. Einbruchschutz gehört sicherlich mit zu den wichtigsten. IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe sagt, welche aktuellen Modelle hier besonders gut sind.
Überwachungskameras: So läuft die mechanische Installation
Die Installation läuft bei fast allen Kameras identisch ab. Sinnvollerweise benötigt man eine Bohrmaschine, denn die Trägerplatten müssen angeschraubt werden. Auf diese Platten werden dann jeweils die Kameras geclippt oder aufgesteckt und verschraubt. Eine gesonderte Stromversorgung ist meist nicht nötig, weil die Geräte per Akku oder im Falle von Blink mittels Batterien versorgt werden.
Bei den drei Akku-Kameras von Ring, Ezviz und Eufy ist auch das Laden via Solarmodul möglich, das bei Eufy serienmäßig mitgeliefert wird. In Jeder Hinsicht eine Ausnahme bildet die O1 von Owltron. Kamera und Halter bilden eine Einheit, außerdem wird die Kamera per USB-Netzteil mit Strom versorgt. Leider ist das mitgelieferte Netzteil nicht wasserdicht oder auch nur spritzwassergeschützt.
Wlan-Kamera: Inbetriebnahme immer per Smartphone-App
Alle Wlan-Kameras werden mittels Hersteller-App eingerichtet. Das Vorgehen ist immer ähnlich und durchweg in allen Apps auch visuell gut erklärt. Entsprechend sind alle fünf Modelle in weniger als fünf Minuten einsatzbereit, und man sieht das erste Bild auf dem Smartphone-Display. Danach geht es in der Regel an die Detailkonfiguration, und auch hier sind die Unterschiede mäßig groß und letztlich auch abhängig von den Funktionen der jeweiligen Kamera.
- Lesen Sie auch:Heißluftfriteusen im Test: Ganz einfach Kalorien sparen
Bei Eufy sorgen sogar auf Wunsch zwei Kameras für zwei unterschiedliche Ansichten derselben Szenerie. Genau wie die Owltron O1 kann die Eufy S340 als dreh- und schwenkbare Dome-Kamera eine 360-Grad-Ansicht liefern. Eine Besonderheit gibt es auch bei Ring: Die Kamera ermöglicht „Aufnahmen“ aus der Vogelperspektive. Hat man die Funktion eingerichtet, rechnet das Gerät die erfassten Bewegungen in eine Aufsicht auf ein Satellitenbild und stellt sie als Punktelinie dar.
Livebild oder Aufzeichnung: Hohe Bildqualität gehört dazu
Alle Kameras können streamen, also ein Livebild liefern und aufzeichnen; zu Letzterem später mehr. Die Streaming-Qualität wird gegebenenfalls automatisch der Qualität der Wlan-Verbindung angepasst. Aber selbst bei der „niedrigen“ HD-Auflösung der Ring oder der Blink ist das Bild klar, scharf, und Gesichter sind auch in fünf, sechs Metern Entfernung noch gut zu identifizieren. Handlungen von Personen sind über den gesamten Aufnahmebereich nachvollziehbar. Und das gilt durch die Bank für alle Kameras.
Überwachung: Lokaler Speicher oder Datenwolke?
Alle Hersteller haben neben dem Verkauf der eigentlichen Hardware auch noch ein zweites Geschäftsmodell. Und das ist der Cloud-Speicher. Dabei ist der Cloud-Zugriff an sich immer kostenlos und notwendig, um die Kameras auch von unterwegs anzusprechen. Geht es um Ereignisspeicherung, sieht die Sache aber anders aus.
- Lesen Sie auch:Die besten Kompaktkameras für hochwertige Fotos und Videos
Bei Ring etwa ist überhaupt keine Möglichkeit der dauerhaften lokalen Speicherung vorgesehen. Die Eufy besitzt 8 Gibabyte (GB) internen Speicher, bei Verwendung der Homebase 3 steht dann der S340 und weiteren Eufy-Kameras im Verbund bis zu ein Terrabyte lokaler Speicherplatz plus USB-Backup-Funktion zur Verfügung.
Bei Ezviz lässt sich eine 256 GB große MicroSD-Karte einsetzen, bei Owltron eine 128 GB große. Und ebenfalls 256-GB-Speicher sind bei Blink möglich. Hier wird ein USB-Stick an das Syncmodul gesteckt. Er steht, wie bei Eufy, dann auch weiteren angeschlossenen Kameras zur Verfügung.
Bei Ezviz und Owltron sind übrigens die Speicherkarten zwingend nötig, sofern man nicht auf den jeweiligen kostenpflichtigen Cloudservice setzen will. Die Preise für solche Dienste beginnen ab etwa drei Euro und gehen bis zu rund 15 Euro pro Monat, abhängig von der Zahl der eingesetzten Kameras und der Dauer der Datenspeicherung. Die maximale Speicherdauer beträgt immer 30 Tage, bei Ring kann man sie kostenpflichtig verlängern. Man muss also wissen, dass je nach Kamera Folgekosten auf einen zukommen.
- Familie: Kontakt zu den Eltern abbrechen – Ein Psychologe erklärt, wann es richtig ist
- Liebesleben: Kein Sex mehr – Wann es ein Alarmsignal für die Beziehung ist
- Gesundheit: Oft hilft bei Schlafstörungen nur noch diese radikale Methode
Fazit: Diese Sicherheitskamera ist die beste?
Alle fünf Sicherheitskameras machen ihren Job gut. Eufys Solocam S340 überzeuigt hier mit Qualität und Vielseitigkeit am meisten und ist Testsieger. Wer allerdings nicht so viel Geld ausgeben möchte und sich irgendwie mit dem Kabel arrangieren kann, der fährt auch mit Owltrons O1 gut.
- SoloCam S340 – Eufy, Preis: 199,99 Euro.Eine mit 3K hoch auflösende Dome-Kamera mit zwei Kamera-Modulen (Tele/Weitwinkel) und Akkustromversorgung.+ Gute KI, viel lokaler Speicher, mit Homebase kombinierbar.- Keine mechanische Manipulationssicherung, etwas hoher Preis.Ergebnis: gut (1,7)
- Spotlightkamera Pro Akku – Ring, Preis: 159,99 Euro.Hochwertige Kamera mit verschraubter Halterung und interessanter Vogelperspektivenansicht.+ Trotz nur HD-Auflösung gute Bildqualität, helle LEDs.- Ereignisspeicherung nur über den Ring-Cloudservice möglich.Ergebnis: gut (2,1)
- EB3 – Ezviz, Preis: 98,90 Euro.Robuste Außenkamera mit guter Bildqualität und je nach Konfiguration auch farbiger Nachtsicht dank heller LEDs.+ Einfache Installation. Kompatibel zum Homematic-IP-Smarthome.- Lokales Speichern nur am Gerät und mit MicroSD-Karte möglich.Ergebnis: gut (2,3)
- Outdoor + Floodlight – Blink, Preis: 69,98 Euro.Etwas wuchtige Außenkamera, die eigentlich aus zwei Komponenten - Kamera und Lichtmodul - besteht.+ Sehr großes Ausleuchtungsfeld. Kamera funktioniert autonom.- Batteriebetrieb, keine Akkus. Kamerasitz recht locker.Ergebnis: gut (2,4)
- Außenkamera O1 – Owltron, Preis: 62,- Euro.Günstige Dome-Kamera ohne Akku mit guter Bildqualität und sinnvollen Konfigurationsoptionen.+ Einfache Montage und Inbetriebnahme. Gute Nachtsicht.- Nur Netzbetrieb, Netzteil nicht für den Außenbereich gedacht.Ergebnis: gut (2,5)