Köln. Im Karneval geht es bunt zu. Deshalb ist es besser, sich bei der Kostümwahl lieber eigene Gedanken zu machen, statt sich an Trends zu orientieren.
Pirat oder Cowboy? Hexe oder Katze? Der Karneval lebt davon, dass viele Menschen sich in ganz viele verschiedene Gestalten verwandeln. Daher hält Sigrid Krebs, Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval, Trends bei Kostümen für überbewertet. «Ich sollte mir lieber Gedanken machen, was ich immer schon mal darstellen wollte. Und dann sollte ich mich selbst nicht so wichtig nehmen.» Ob Prinzessin, Pirat oder Jäger, Bär oder Clown, alles sei schließlich im Karneval möglich.
Nur eines gelte: Möglichst kreativ sollte man sein. «Ein richtiger Jeck kaufe sich kein Kostüm von der Stange» - oder er peppt es mit einem besonderes Accessoire wie Hut, Brille oder Perücke auf, die so keiner hat. Wer Inspiration braucht, könne sich natürlich an aktuellen Anlässen oder Ereignissen orientieren. Die Filmreihe «Fluch der Karibik» zum Beispiel habe in den letzten Jahren einen Boom an Piratenkostümen zur Folge gehabt.
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Vom Stadtmotto inspirieren lassen
Auch flauschige Tier-Ganzkörperkostüme sah man 2014 oft sowie Märchengestalten wie Rotkäppchen und den bösen Wolf. Traditionell werden auch gerne das Zeitgeschehen und seine Protagonisten aufs Korn genommen, im vergangenen Jahr gaben zum Beispiel viele Narren den Skandalbischof Tebartz-van-Elst.
Krebs rät auch, sich das Stadtmotto der Karnevalisten anzuschauen. Die Hochburgen geben sich jedes Jahr ein neues Thema vor - in Köln lautet es «social jeck – kunterbunt vernetzt» und steht für soziale Vernetzung im Internet. Nach den Erfahrungen von Krebs lassen sich viele Gesellschaften, aber auch einzelne Karnevalisten gerne davon inspirieren.
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Ihr Favorit ist aber stets der Clown - der immer individuell ist, selbst mit einem gekauften Kostüm, das es so tausendfach auf den Straßen zu sehen gibt. Denn allein das geschminkte Gesicht mache aus jedem Clown schon ein Unikat. Und wer selbst Nadel und Schere zur Hand nehmen will, dem rät die Kölner Karnevalssprecherin: Aus alten Klamotten und Stoffresten viele Flicken ausschneiden und auf einen alten Blazer nähen, Gesicht schminken und Hütchen auf - fertig ist ein einzigartiges Clownskostüm. (dpa)