Dortmund. Die Comedy-Rocker Tenacious D mit Hollywoodstar Jack Black stehen in der kommenden Woche in der Dortmunder Westfalenhalle auf der Bühne.
Das kann man wohl ein gutes Omen nennen: Als Jack Black und Kyle Gass 1994 im Comedy-Club „Al’s Bar“ in Los Angeles zum ersten Mal als Tenacious D vor Publikum traten, war auch Harry Shearer anwesend. Kenner wissen: Zehn Jahre zuvor hatte der US-Schauspieler in Rob Reiners Comedy-Dokumentation „This Is Spinal Tap“ den Bassisten der gleichnamigen fiktiven Band gemimt, die in den 80er zu dem Comedy-Rock-Act schlechthin wurde. Inzwischen haben die Newcomer von einst Spinal Tap freilich längst überflügelt: Wenn es darum geht, Hardrock mit schrägem Humor zum kombinieren, reicht derzeit niemand Tenacious D das Wasser. Ihre Alben verkaufen sich millionenfach, live tritt das Duo aus Hollywoodstar Black und seinem Kumpel Gass vor Tausenden von Fans auf. Im letzten Sommer etwa bei Megafestivals wie „Rock am Ring“, in der kommenden Woche in der ehrwürdigen Westfalenhalle.
Tenacious D: Von Al’s Bar in die Westfalenhalle
Der Weg von „Al’s Bar“ bis in die ganz großen Hallen war freilich lang. Und das Duo mit den imponierenden Bäuchen und Bärten hatte dabei auch Rückschläge zu verdauen. Naja, eigentlich nur einen ...
Und der dürfte zumindest für Jack Black auch kaum existenzbedrohend gewesen sein. Schließlich genießt der jüngst 50 Gewordene als Filmstar spätestens seit seinem Komödienhit „School Of Rock“ (2003) weltweiten Ruhm. Dank Auftritten in Blockbustern wie „King Kong“ betrug Blacks Gage 15 Mio. Dollar pro Film, als er sich 2006 mit Kyle Gass zusammen einen Traum erfüllte: den Tenacious-D-Film „The Pick Of Destiny“.
200 Millionen Dollar für einen kapitalen Filmflop
Mit einem platinveredelten Debüt-Album hatte sich das Duo zu diesem Zeitpunkt bereits eine riesige Fanschar erspielt. Groß genug, um alleine den Erfolg des Films zu garantieren – dachten sich die Produzenten und investierten 20 Millionen Dollar in den Leinwandulk um das „Plektrum des Schicksals“. Doch dann floppte der Film – obwohl so lustig wie alles von Tenacious D – auf ganzer Linie und spielte einen Millionenverlust ein. Gut, dass Jack Black seine Gage bereits im Vorfeld auf eine Million Dollar gesenkt und sich die auch noch mit Kollege Kyle Gass geteilt hatte ...
Blockbuster von „Kung Fu Panda“ bis „Gullivers Reisen“
Danach verlegte sich der frustrierte Hollywoodstar Jack Black erst einmal auf die Mitwirkung in lukrativen Produktionen wie „Kung Fu Panda“, „Tropic Thunder“ oder „Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu“. Manch Tenacious-D-Fan mag da schon das Ende der Comedy-Hardrocker befürchtet haben, doch das Duo mit dem Hang zum gerne auch derben Witz sollte zurückkehren – und zwar wie Phönix aus der Asche.
Das Bild des wiedergeborenen Feuervogels bemühten Jack Black und Kyle Gass nämlich für ihr 2012 erschienenes Album „Rize Of The Fenix“, das ungeachtet des Film-Desasters weltweit in die Top Ten der Charts einstieg. Auch in Deutschland schafften es Tenacious D nun bis auf Platz fünf und erfreuten sich so großer Popularität wie nie zuvor.
Klassiker im zweiten Konzertteil
Erstmals durften die deutschen Fans das Duo dann auch bei Konzerten bejubeln: Im Oktober 2012 ließen sich Tenacious D in Düsseldorf feiern, 2013 stand das Duo beim kurzlebigen „Rock im Pott“-Festival in Gelsenkirchen auf der Bühne. Nach Dortmund kommen Jack Black und Kyle Gass nun mit ihrem aktuellen Album „Post-Apocalypto“, zu dem Jack Black eigenhändig eine schräge Comic-Webserie zeichnete. Anders als im Festivalset bei „Rock am Ring“ 2019 dürften Szenen daraus den Auftritt in der Westfalenhalle begleiten – so wie auch bei den Konzerten der „Post-Apocalypto“-Tour in den USA. Im zweiten Teil steht dann ein „Best of“ auf dem Programm – mit Klassikern wie „Low Hangin’ Fruit“, „The Metal“ und natürlich „Tribute“. Mit letzterem Song begann einst der Aufstieg von Tenacious D – und beim denkwürdigen Debüt vor 26 Jahren in Al Bar’si war es sogar der einzige Song auf der Setlist.
Tenacious D live: 22.2. Dortmund (20 Uhr, Westfalenhalle). Karten ab ca. 50 € gibt’s in unseren LeserLäden, unter sowie online: www.ruhrticket.de