Bochum. In Bochum und Düsseldorf-Benrath laden Bier-Events zum Verkosten Hunderter verschiedener Biere. Der Experte gibt Tipps fürs richtige Tasting.

Es gab mal Zeiten, in denen hatte, wer ein „Bier“ trank, allermeist ein Pils im Glas bzw. in der Flasche. Allenfalls boten sich Export oder Alt als Alternativen an. Seitdem der „Craft Beer“-Trend auch hiesige Supermarktregale erreicht hat, ist dagegen Abwechslung angesagt. Bier wird längst wie Wein verkostet, das nennt man dann auf gut Neudeutsch „Tasting“. Nach Herzenslust „tasten“ (also schmecken) dürfen Gerstensaft-Connaisseure und -Connaisseusen am Wochenende in Bochum und Düsseldorf-Benrath.

Hopfenfest Bochum: Prosit unterm Doppelbock

Vom 27. bis 29. Juli lädt das Hopfenfest vor dem Bergbau-Museum Bochum dazu ein, die Vielfalt der Bierwelt kennenzulernen. Im vergangenen Jahr fand das schäumende Event zum ersten Mal im Schatten des Doppelbock-Fördergerüsts statt. Eine nicht nur spektakuläre, sondern auch durchaus stimmige Kulisse, so möchte man meinen. Schließlich sollen die Bergleute ihre Durst nach der Schicht auch gerne mit einem Bierchen gelöscht haben ....

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Mit leichtem Bier beginnen

„Die Begeisterung für Bier ist es, was die Menschen anzieht,” bringt es Veranstalter Oliver Daniel Sopalla auf den Punkt. Über 250 verschiedene Biere kann man beim Hopfenfest probieren – also theoretisch zumindest. Auch wenn es weniger werden sollen, rät Sopalla, beim Verkosten zwei Tipps zu beherzigen. Der erste davon ist naheliegend, doch wird er im durstigen Überschwang dennoch gerne vergessen: „Unsere Gläser sind in drei Eichstriche eingeteilt: 0,1 l, 0,2 l und 0,3 l. Wenn man viel probieren möchte, sollte man 0,1 l bestellen.“

Niemals Hochprozentig starten

„Der zweite wichtige Tasting-Tipp lautet:“, so verrät der Veranstalter weiter, „mit den leichten Bieren beginnen und mit den starken aufhören.“ Also besser nicht mit einem Bier mit acht oder zehn Prozent Alkohol ins Rennen gehen! Noch ungünstiger sei es, wenn dies auch noch dunkle Malze enthalte. „Dann sind die Geschmacksnerven darauf justiert und müssen erstmal wieder ,gerade gezogen’ werden“, so Daniel Sopalla. Das funktioniere etwa mit Wasser – klingt vernünftig, aber auch langweilig – oder mit einem der derzeit im Trend liegenden Fruchtbiere – „das geht ganz gut, weil die Säure glättet.“

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Am besten sei es jedoch, mit einem Hellen zu starten, weil es in puncto Stilistik das leichteste Bier sei. „Danach macht man weiter mit Export, Pils, dann folgen die Ales, Pale Ale usw.“, erklärt Sopalla.

Frühschoppen in Benrath

Während in Bochum die goldene Regel, „kein Bier vor Vier“ eingehalten wird (s. Infokasten), darf man am Sonntag in Düsseldorf-Benrath sogar schon zum Frühschoppen Biere verkosten. Bei der Bierbörse, die auch noch in weiteren Städten Station macht, laufen laut Veranstalter mehrere Hundert verschiedene Biersorten ins Glas. Rund 40 Bier- und Speisestände sind am Wochenende insgesamt im Stadtteil mit dem gleichnamigen Rokoko-Schloss vertreten.

Bei der Bierbörse Benrath gibt’s auch Bratwurst zum Bier.
Bei der Bierbörse Benrath gibt’s auch Bratwurst zum Bier. © HO | Veranstaltungsbüro Nolden GmbH

Viele internationale Biersorten, wie das beliebte kroatische Urlaubsbier Kalovačko, das polnische Tyskie oder das belgische Grimbergen stehen zum Verkosten bereit. Doch auch die nationalen und lokalen Brauereien präsentieren ihre Bandbreite – aus Bayern kommen etwa das süffige Augustiner oder die Biere der Weltenburger Klosterbrauerei. Die Düsseldorfer Lokalmatadore Füchschen und Schumacher brauen natürlich Alt – die Sorte, die man eben in der Landeshauptstadt meint, wenn man ein „Bier“ bestellt.

>>> Alle Infos zu Hopfenfest und Bierbörsen:

Hopfenfest Bochum: 27.-29.7., Do+Fr 17-23 Uhr, Sa 16-23 Uhr vor dem Dt. Bergbaumuseum (Am Bergbaumuseum 28). Mehr Infos auf hier.

Benrather Bierbörse: 28.-30.7., Fr+Sa 15-23 Uhr, So 11-20 Uhr, Fußgängerzone/Heubesstr., Düsseldorf.

Weitere Bierbörsen: 4.-6.8. Mülheim, Stadthallengarten, Fr+Sa 15-24 Uhr, So 13-20 Uhr.
18.-20.8. Dorsten, Innenstadt, Fr 15-24 Uhr, Sa 13-24 Uhr, So 13-20 Uhr.
8.-10.9. Essen, Kennedyplatz, Fr+Sa 15-24 Uhr, So 13-20 Uhr.
Weitere Infos hier.