Gelsenkirchen. Stars der Eurodance-Ära kommen Ende März für „Die 90er live“ auf Schalke zusammen. Auf wen sich Besucherinnen und Besucher freuen dürfen.
Es sind stimmungsvolle Wochen am Berger Feld in Gelsenkirchen: Der FC Schalke hat sich im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet, nun kommt es zum großen Derby gegen den Erzrivalen aus Dortmund. Und auch am spielfreien Wochenende, das den Profis schon bald bevorsteht, werden Zehntausende Gäste in der Veltins-Arena für Top-Atmosphäre sorgen – wenngleich eher quietschbunt als königsblau gekleidet.
Denn Veranstalter Markus Krampe, bekannt vor allem für seine Partyschlager-Eventreihe „Olé“, hat mal wieder einige bekannte Solokünstler und Gruppen für eine neue Auflage des Festivals „Die 90er live“ gewinnen können. 15 Acts treten am 25. März ab 13.30 Uhr mit kurzen Sets von 20 bis 30 Minuten auf. Böse Zungen mögen behaupten, dass selbst das für einige schon zu lang ist. Schließlich fällt so manch Interpret der Zeit eindeutig in die Kategorie One-Hit-Wonder.
Die 90er live: One-Hit-Wonder in der Veltins-Arena
Oder kennen Sie noch weitere Songs von Reel 2 Real als „I Like To Move It“? Erick Morillo, Produzent des 1993 veröffentlichten Songs, der 2005 durch seine Präsenz im Kinohit „Madagascar“ noch mal die Charts hochkletterte, verstarb im September 2020 an einer Ketaminvergiftung. Rapper Mark Quashie alias The Mad Stuntman, sein damaliger Partner beim kurzlebigen Projekt Reel 2 Real, schaut allerdings auf Schalke vorbei. Für einen weiteren von Sprechgesang geprägten Auftritt sorgt der nicht mit Vanilla Ice zu verwechselnde Ice MC, der unter anderem mit „Easy“ und „Think About The Way“ Erfolge feiern konnte.
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Eine wahre Sprechgesangsikone, zumindest nach Anschalten des Ironiedetektors, ist auch Oliver Petszokat, besser bekannt als Oli.P. Der frühere „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“-Schauspieler dürfte im Gegensatz zu anderen Kollegen aber keine Probleme damit haben, seine Bühnenzeit zu füllen. Neben dem Grönemeyer-Cover „Flugzeuge im Bauch“ (Triple-Platin!) sorgten rund um die Jahrtausendwende auch „So bist du“, „I Wish“ oder „Das erste Mal tat’s noch weh“ für hohe Charts-Platzierungen und viele schwärmende Mädchen.
Nur manche Acts spielen noch in Originalbesetzung
Die spielten sicher damals in hoher Zahl noch mit Barbie-Puppen. Diesen wiederum widmete die dänisch-norwegische Formation Aqua eine Hymne für die Ewigkeit. Wobei Sängerin Lene Grawford Nystrøm und Rapper René Dif bei der Veröffentlichung im Mai 1997 vermutlich nicht ahnten, wie „Barbie Girl“ in der Folge um die Welt gehen sollte. Selbst in den US-Charts kletterte die Single bis auf Platz sieben. Abzüglich des früheren Keyboarders Claus Norreen kommen Aqua ebenso wie Masterboy („Feel The Heat Of The Night“) in Originalbesetzung nach Gelsenkirchen.
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Was man wahrlich nicht von allen Acts behaupten kann, wenngleich die Gründe dafür verschiedener Natur sind. Judith „T-Seven“ Hildebrandt war Sängerin von Mr. President und arbeitet heute lieber als Pferdetrainerin, als für 90er-Festivals durch Europa zu reisen. So performt Rapper Delroy „LayZee“ Rennalls Hits wie „I Give You My Heart“, „Up’n’Away“ und natürlich „Coco Jamboo“ eben auf eigene Faust.
Melanie Thornton, die vor ihrer Solokarriere („Wonderful Dream“) Teil von La Bouche war, starb 2001 bei einem Flugzeugabsturz – Songs wie „Be My Lover“ und „Sweet Dreams“ interpretiert nun Sophie Cairo. Und Tania Evans, die Stimme von „Mr. Vain“, spielt lieber Konzerte mit eigener Band, anstatt noch unter dem Namen Culture Beat aufzutreten. Jacky Sangster singt bereits seit 2001 an ihrer Stelle.
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Snap!: Ein „fremder“ Superhit
Kurios stellt sich die Situation derweil bei Snap! dar. Penny Ford ist die aktuelle und war die erste Sängerin des Frankfurter Projekts, zu hören auf Songs wie „The Power“, „Oops Up“ oder „Mary Had A Little Boy“. Die Produzenten Luca Anzelotti und Michael Münzing tauschten ihre Frontfrauen allerdings für jedes der drei erschienenen Studioalben aus, weswegen Ford auf dem größten Hit von Snap! gar nicht zu hören ist. Den macht sich die US-Amerikanerin auf Schalke aber zu eigen. Denn was wäre schon ein 90er-Festival ohne „Rhythm Is A Dancer“?
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Die 90er live: 25.3., 13.30 Uhr, Veltins-Arena, Arenaring 1, Gelsenkirchen. Das komplette Aufgebot und Karten ab ca. 20 Euro finden Sie auf www.90er-live.de.